RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Loarn war ungefähr so gesprächig wie seine tierischen Namensvettern. Alun kam und hatte seine Waffen vergessen. Ich grinste leicht vor mich hin. Hach, die Falken waren schon ein erhabener Haufen, was? Alun bekam von Louarn einen Dolch. Ich nahm eines meiner Messer und reichte es ihm ebenfalls. “Es wäre besser, dich nicht daran zu schneiden. Ich würde Stunden damit verschwenden, dich wieder wach zu kriegen“, meinte ich als kleine Warnung an ihn und bemerkte erst jetzt den Geruch, der von ihm ausging. Ich schnüffelte einmal wie ein Spürhund. Er roch nach Pferd, nach Leder, nach Schweiß – und nach Sex mit einer Frau. “Kenne ich sie?“ fragte ich neugierig nach dem Mädchen, wurde aber dann gleich von Dunduvans Ankunft unterbrochen.
“Ich werde ihm so sehr huldigen, dass er es bis Rom noch hören wird“, versicherte ich ihm mit einem Grinsen und hörte mir dann an, was er so erzählte. Im Grunde war es Blabla, denn wären wir erst einmal drinnen, würde sowieso alles durcheinander gehen. Alles würde durcheinanderrennen, bis wir sie ausschalteten, und unsere einzige Aufgabe bestand darin, nicht eher zu sterben. Ich hatte das schon öfter gemacht. Cinead war etwas besser darin als ich, aber es war nicht der erste gute, alte, feine, kleine Mord.
Die Pause, die er vor Niamhs Namen einlegte, war das interessanteste. Ich sah ihn an und lächelte. Fühlte Dunduvan die Fäden, die ich gewoben hatte? Fühlte er die Götter daran zupfen?
Warum er Alun mit als erstes aufs Dach nehmen wollte, erschloss sich mir nicht, aber meinetwegen. Ich stellte mich bereit und formte mit meinen Händen die Räuberleiter, um Alun hochzuhelfen. Ich selber käm da mit etwas Anlauf hoch, aber wie gesagt, es war nicht mein erster Mord und nicht mein erstes Haus. Und so ging es schneller.
Falke
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