RE: [Balneum] Nicht durch Wasser wird der Mensch rein, mag er auch noch soviel baden.
Unwillkürlich furchte sich Nefertems Stirn, als Bonni das Thema nicht ruhen lassen konnte. Sie verstand nicht. Sie verstand so rein gar nichts. Nefertem kannte keine Freiheit. Nicht so wie es Bonni tat. Und dies würde er der Blondine auch zu erklären versuchen.
“Ich weiß nicht was -Freiheit- bedeutet. Ich bin ein verna. Ich bin in Sklaverei geboren und kenne nichts anderes. Wenn mir mein Dominus die Freiheit schenken würde, wüsste ich nichts damit anzufangen.“
Erklärte der junge Aegypter auf die Worte der jungen Frau und betrachtete Bonni mit einem nachdenklichen Ausdruck auf seinem Gesicht. Als Bonni ihre nächsten Worte mit einem aufgebrachten Klang in ihrer Stimme hervorstieß, wich Nefertem unwillkürlich zurück und schüttelte seinen Kopf. Nein. So durfte die junge Frau nicht mit ihm sprechen. Vielleicht sollte er diesen Ausbruch an die Ohren seines Herrn dringen lassen. Was der Tribun dann mit Bonni tat, wollte sich Nefertem nicht vorstellen.
“Mein Herr ist kein schlechter Mensch. Er muss so handeln. Dein Volk ergibt sich nicht.“
Antwortete Nefertem auf die Worte der jungen Frau und schluckte schließlich vernehmlich, bevor er auch schon verstummte. Solche Worte waren ihm eigentlich verboten und dennoch hatte er sie laut ausgesprochen.
Als sich Bonni schließlich erhob und tropfend die Stufen empor kam, eilte Nefertem sogleich davon, um aus einem der Regale ein Handtuch zu holen, welches er Bonni entgegen hielt.
“Du solltest dich abtrocknen. Mein Dominus wird schon auf dich warten.“
Noch immer hielt Nefertem das Handtuch in Bonnis Richtung.
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