RE: Ehegemach Serena & Saturninus (später Serenas Gemach)
"Du weißt immer, was richtig und was falsch ist, und das liebe ich an dir", sagte Saturninus.
Er holte eine Öllampe herbei, um besser zu sehen, dann bückte er sich und lockerte die richtigen Enden des Herculesknoten. Saturninus zog ein Ende durch das andere, und dann hielt er den Wollgürtel in der Hand und ließ ihn zu Boden fallen.
Er führte seine Frau wieder zu Bett: "Komm bitte, meine schöne Braut, lege dich zu mir", bat er sanft und legte den Arm um sie. Serena war ihm so nahe. Er liebte sie:
"Fürchte dich bitte nicht, meine Liebe", bat er sie leise: "Weißt du, Serena, eine Jungfrau ist wie ein versiegelter Brief. Man muss das Siegel brechen, bevor man ihn lesen kann. Das kann etwas unangenehm werden. Aber es dauert nur einen Moment"
Saturninus dachte an Deirdre, die sich nicht gefürchtet hatte, obwohl auch sie noch eine Jungfrau gewesen war, als sie in sein Haus kam. Doch sie war eine Keltin, und vielleicht war das bei Keltinnen anders. Barbaren standen den Tieren einfach noch näher.
Er schob Serenas Gewand hoch. Er wusste nicht, ob es Serena unangenehm war, wenn er sie anschaute. Und er hätte sie so gerne angeschaut. Aber dann schalt er sich selbst: Er benahm sich gerade wie ein Jüngling und nicht wie ein Mann. Serena würde erwarten, das er tat, was zu tun war. Sie war eine Ehefrau, die heute ihre Jungfernschaft verlieren musste. Sie waren römische Patrizier, und sie würden ihre Pflicht erfüllen. Jahrhunderte sahen auf sie herab, und jeder Furier hatte bisher seine Pflicht erfüllt. Das sie nun die letzten ihrer Familie waren, lag daran, dass alle männlichen Furier im Vierkaiserzeit zugleich im Feld gestanden hatten, und das auf der falschen Seite.
"Bereit?", fragte er.
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