RE: [Balneum] Nicht durch Wasser wird der Mensch rein, mag er auch noch soviel baden.
Mit abgewandten Kopf wartete Nefertem, bis er das leise gluckern des Wassers vernehmen konnte. Denn dies war ein deutliches Indiz dafür, dass sich die Blonde nun doch in das Becken hinein begeben hatte. Nicht auszudenken, wenn sie Theater gemacht hätte. Doch darüber würde Nefertem keinen weiteren Gedanken verschwenden, schließlich war es, den Göttern sei gedankt, so nicht gekommen. Erst nachdem Nefertem einige Augenblicke gewartet hatte, wagte er es dann doch seinen Kopf anzuheben und in ihre Richtung zu schielen. Das Wasser umhüllte ihren Körper, so dass sich Nefertem keine Sorgen zu machen brauchte, dass sein Herr auf die verrückte Idee kommen könnte, er hätte die junge Keltin allzu lange angestarrt. Außer natürlich der 'Dicke' würde sich da irgend etwas zusammen reimen. Aber da dieser mit seinem Herrn quasi auf Kriegsfuß stand, wäre dies wohl eine der letzten Optionen.
So vergingen einige Augenblicke, in denen man kaum etwas hörte. Bis auf das leise säuseln des Wassers. Aber ansonsten war es im Inneren des Balneums vollkommen still. Und so ließ Nefertem seinen Blick durch den Raum gleiten, bis er sich dabei ertappte wie er Bonni für einen kurzen Augenblick versonnen lächelnd anblickte. Die Keltin sah gar nicht aus wie eine Übeltäterin. Sie wirkte in diesem Augenblick regelrecht friedlich, zumindest hatte der junge Sklave diesen Eindruck von ihr. Als Bonni dann Worte an ihn richtete, zuckte Nefertem ertappt zusammen und wandte seinen Blick rasch gen Boden.
“Ich verstehe deine Frage nicht. Ich bin ein hausgeborener Sklave. Meine Eltern dienten bereits der iulischen Familie. “
Verlegen trat Nefertem schließlich von einem Fuß auf den anderen und verknotete seine schlanken Finger miteinander.
“Ich entstamme dem Volk der Aegypter. Mein Volk ist bestimmt nicht schwach und klein auch nicht. “
Verteidigte sich da der Jüngling mit seiner samtenen Stimme und linste dann doch aus dem Augenwinkel in Bonnis Richtung.
“Mein Herr ist nur so gemein zu dir, weil du dich nicht benehmen willst. “
Mahnte da der Jüngling an die Blondine gewandt.
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