RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
"Arme Sylvana", sagte ich, und ein wenig war es mir, als schöbe sich die Sonne vor die Wolken, obwohl ein schöner Sommertag war. Ich schien zu frösteln. Wie viel Hass musste der Furier mir gegenüber empfinden? Die Sklavin hatte nichts anderes getan, als ihrer Herrin treu zu dienen. Wenigstens war sie nun in Sicherheit. Gleichzeitig dämmerte mir, dass Fenia nicht alles erzählt hatte. Gerwina musste keine leichte Zeit hinter sich haben. Ich traute ihr zu, dass sie sich dem Furius in den Weg stellte, denn sie war schließlich meine tapfere Schwester. Hätte der Furier die Sache nicht geheim halten wollen, wer wusste, was er sonst noch unternommen hätte?
"Dann danke ich dir doppelt dafür, dass du es versuchen möchtest"
Dann kam meine Fridila mit Quiwon - und sie bat Fenia um das Gleiche: Um eine Versöhnung mit ihrer Sippe. Nur konkrete Pläne hatte sie nicht. Ich nickte Fenia zu; wenn Fridilas Herzenswunsch in Erfüllung gehen würde, wäre ich sehr froh.
Die gute Fenia hatte Brot, Würste und Schinken mitgebracht, und dazu auch einiges an Kinderkleidung. Ich nahm etwas von dem Geld, das wir übrig hatten und gab es ihr: "Danke Fenia, für das Einkaufen. Und ja: Dann werden wir künftig auch bei unseren Nachbarn etwas Lab kaufen können, um Käse herzustellen"
Als sie aber sagte, dass sie den Dorfbewohnern verraten hatte, dass wir ein einfaches menschliches Paar waren, kamen mir doch Bedenken. So lange man Stella für eine Elfe gehalten hatte, waren wir sicher auf unserem Inselchen. Die Scheu hielt auch Gesindel ab, sein Glück bei uns zu versuchen. Und bei der Eroberung Britanniens waren germanische Hilfstruppen in Einsatz gewesen. Wir waren bestimmt nicht sehr beliebt bei der hiesigen Bevölkerung.
Doch Fenia hatte es zweifellos gut gemeint, und Stella würde endlich ihre geliebten Käsebrote bekommen. Daher sagte ich nichts von meinen Bedenken. Es war nur ein wenig so, als würde das Kapitel Sabrinaleben zu einem Ende kommen:
"Clara etwas ausrichten? Natürlich, Fenia Richte ihr bitte aus, dass Sonnwin Gerwina für immer lieb hat. Und es geziemt sich, dass sie mir, dem älteren Bruder, ihren Verehrer vorstellt, sobald ich zurück bin", ich schaute in die Ferne. Ein sommerblauer Himmel wölbte sich über unserer Rundhütte und Schwalben schossen wie kleine Pfeile hin- und her. Ein Rabe zeichnete sich auf einem Ast ab. Er schien in unsere Richtung zu schauen:
"Wenn wir uns jedoch nicht wiedersehen und wenn sie glaubt, dass dieser Römer ein guter Mann ist, dann soll sie sich ruhig vermählen. Meine Zustimmung hätte sie. Gerwina hat es nicht verdient, für immer alleine zu bleiben, das wäre zu traurig" Ich konnte nicht weitersprechen. Es schnürte mir die Kehle zu.
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