RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Man konnte Niamhs Erleichterung an ihrem Gesicht ablesen, als Erwan sich zurückzog und sogar das Zimmer verließ. Sie fragte sich, wie dieser Fremde, der sich offenkundig um sie kümmern wollte, es geschafft hatte, den Gallier zum gehen motiviert hatte.
Kam waren sie allein, begann er auf sie einzureden. Niamh verstand nur wenige Worte, doch sie begriff nicht den Zusammenhang. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sich einen Reim daraus zu machen. Hatte sie da Dunduvans Namen herausgehört? Auch das Wort "Sklavin" hatte sie bereits schon einmal gehört. Dabei musste sie daran denken, was Dierna über ihre Schwester erzählt hatte. Deirdre war auch eines von Erwans Opfer. Er hatte sie als Sklavin verkauft und nur die Götter wussten, was aus ihr geworden war!
Endlich begriff ihr Gegenüber, dass sie ihn nur ungenügend verstand. Er hatte eine Tafel aus seiner Tasche hervorgekramt, auf dem seltsame Zeichen gemalt waren. Offenbar war es eine Art Schrift, die der Fremde ihr nun vorlas. Die Sprache der Breatnaigh klang aus seinem Mund sehr gewöhnungsbedürftig. Doch sie verstand, was er ihr sagen wollte. Ihr Gesicht erhellte sich, denn sie begann wieder neue Hoffnung zu schöpfen. "Rhufeiniaid yn y goedwig? Alun? Alun yn dod?*" fragte sie noch einmal nach, weil sie ihr Glück kaum fassen konnte! "Danke! Sag Dunduvan Danke!" versuchte sie es nun mit ihren begrenzten Lateinkenntnissen.
Noch fünf Tage musste sie aushalten! Dann würde man sie retten! Alun und Dunduvan! Aber was war mit Louarn? Dass der Fremde ihn nicht erwähnt hatte, trübte ein wenig ihre Freude. Aber vielleicht hatte sie ihn so sehr verärgert, dass er nichts mehr von ihr wissen wollte.
*= Römer im Wald? Alun? Alun wird kommen?
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