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Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
07-09-2023, 07:10 AM,
Beitrag #33
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-06-2023, 04:24 PM)Ciaran schrieb: Eintopf? Warum redete der Kerl von Eintopf? Gab es echt nichts besseres in dieser Stadt, worüber man reden konnte? Irgendwelche Intrigen oder Gerüchte, wer mit wem gepoppt hatte? Ich war nie so froh wie gerade eben, dass ich etwas mitgebracht hatte, was Spaß machen würde, wenn das interessanteste an dieser Stadt der Eintopf wäre.
“Nein, bislang noch nicht. Wusste gar nicht, dass es welchen gibt“, meinte ich und schaute in die Richtung, in die auch der Kerl guckte und schimpfte, dass sein Eintopf sich verspätete. Musste wohl echt ein toller Eintopf sein. Ich runzelte kurz die Stirn, bis mir ein Gedanke kam, den ich ziemlich gut fand. Leider durfte ich nicht einfach alle hier vergiften, obwohl das auch lustig gewesen wäre. Und wahrscheinlich auch eine gute Idee, nie wieder würden wir so viele Römer auf einem Haufen finden, die alle dasselbe futterten. Es war so einfach. Gut, es war so einfach, dass es schon wieder keinen Spaß machte. Aber ich hatte nicht genug wirklich gutes Gift dabei, um das zu bewerkstelligen, und vermutlich gab es auch nicht genug Eintopf dafür. Aber ich hatte etwas dabei, womit ich zumindest etliche Portionen gut würzen konnte.
“Ich will mir welchen sowieso noch holen. Halt mir den Platz frei, ich bring dir welchen mit“, bot ich großzügig und mit meinem freundlichsten Lächeln an und stand auf, um genau das zu tun.

Am Stand war ein Mädchen beschäftigt, der Kette um den Hals nach zu urteilen wohl eine Sklavin, die von mir einen feurigen Blick erhielt. “Sieht nett aus, was du da hast“, flirtete ich sehr wenig subtil, und dem Blick nach zu urteilen, den sie mir zuwarf, war ich damit heute nicht der erste. Ich grinste trotzdem zurück und nahm das erste ausgehölte Brot mit undefinierbarem Inhalt an mich. “Wann hast du denn nachher frei?“ fragte ich sie noch und erntete wieder einen Blick, aber ich ließ nicht locker. “Bestimmt kennst du doch einen Platz, wo wir uns treffen könnten, nicht?“ Jetzt verzog sie sogar das Gesicht und gab mir schnell noch ein weiteres Brot, was mich zum lachen brachte.
Eigentlich hatte ich an der kleinen kein Interesse, was über die Frage hinaus ging, wie sie ohne Haut aussehen mochte. Aber ich musste sie ablenken, während ich meinen Ärmel leicht über dem blubbernden irgendwas gleiten ließ und ein nettes, kleines Pulver in den Eintopf hineinrieseln ließ.
Es war leider nicht so potent wie das, was ich Niamh und Dunduvan verpasst hatte und dauerte deutlich länger, bis es wirkte. Aber dann würden sich die Kerle hier über ein deutlich, DEUTLICH geschwelltes Horn freuen dürfen, das so schnell auch nicht abklang. Zusammen mit der dazu passenden Stimmung. Auf Frauen hatte es, soweit ich wusste, keine so ausgefeilte Wirkung, die wurden nur etwas beschwippst. Trotzdem war ich mir sehr sicher, dass heute Abend, wenn wir zu unserem Finale ausholten, einige Herren hier dasselbe tun würden und unserem Feuerwerk ihr eigenes beigesellen würden.

Ich ging zurück zu meinem neuen Versuchskaninchen und gab ihm das gefüllte Brot mit einem Lächeln. “Bitte sehr. Scheint ziemlich heiß zu sein, und das Mädchen sagte etwas von Geheimzutat für den besonderen Geschmack. Aber haben das nicht alle Köche?“
Ich grinste und fische etwas, das nach Möhre aussah, mit den Fingern aus meinem Brot. Eigentlich war der Eintopf ganz lecker.

"Ja doch, es soll welchen geben. Nur mein verdammter Sklave hat sich wahrscheinlich mit meiner Portion aus dem Staub gemacht!" vermutete ich verärgert. Denn jede Minute, die ich noch länger warten musste, brachte mich weiter zur Weißglut. Der verdammte Barbar konnte sich auf etwas gefasst machen, wenn er irgendwann wieder angekrochen kam! Wenn er glaubte, er könne sich hier auf meine Kosten über mich lustig machen, dann war er an der richtigen Adresse! Das lag alles nur an der schlechten Erziehung meines Bruders! Der Kerl zeigte keinerlei Respekt vor mir. Fast glaubte ich schon, der Barbar sei von meinem Bruder instruiert worden, sich gegen meine Wünsche und Befehle aufzulehnen.
Doch der Fremde an meinem Tisch schien doch meine Rettung zu sein. Er wolle sich auch Eintopf holen, erklärte er mir und bot mir an, welchen mitzubringen. "Oh, das wäre nett von dir! Natürlich halte ich dir den Platz frei!" Den Platz frei halten, konnte ich gut. Da ich ja nichts weiteres zu tun hatte als das, was ich die ganze Zeit schon tat! Herumsitzen und auf den lausigen Barbaren zu warten.

Es hatte keine zehn Minuten gedauert, bis mein Tischnachbar wieder mit zwei ausgehölten Broten zurückkam. "Donnerwetter! Das ging aber flott! Danke sehr!" rief ich anerkennend und ärgerte mich zugleich auch, weil es Madoc anscheinend nicht geschafft hatte, in der doppelten oder gar dreifachen Zeit, das Gleiche zu tun.  Als der Fremde etwas von Geheimzutat erzählte, war ich doch sehr gespannt, wie der Eintopf nun schmeckte. Ich probierte ein wenig! "Oh ja, lecker!" bestätigte ich und aß weiter. 
"Sag mal, du hast nicht zufällig einen großen blonden Barbaren mit langen Haar und Schnurbart gesehen, als du den Eintopf geholt hast?", fragte ich etwas verunsichert, denn inzwischen regte sich bei mir die Vermutung, dass der Silurer nicht nur mit meinen Eintopf verschwunden warm sondern sich komplett aus dem Staub gemacht hatte.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers - von Aulus Balventius Scapula - 07-09-2023, 07:10 AM

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