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Manlia Secunda führte mich in das wunderschön hergerichtete Gemach. Während wir noch gegessen, getrunken und gefeiert hatten in der Villa Claudia und anschließend den Brautzug zur Villa Furia genossen hatten, war die Matrone bereits direkt nach der Zeremonie hierher gebracht worden um das Brautbett vorzubereiten. Und wie es hier aussah und auch duftete! Ich traute meinen Augen kaum...
Die alte Frau setzte sich an den Bettrand und bedeutete mir mit einem Klopfen aufs Bett, dass ich mich zu ihr setzen sollte. Auf einem kleinen Tischchen standen Kosmetikartikel, Mundwasser und eine Schale mit Wasser bereit, damit ich mich noch einmal ein wenig frisch machen konnte, was ich auch gerne in Anspruch nahm. Nach der Katzenwäsche und dem Mund ausspülen, kam dann die klinische Unterweisung in den ehelichen Pflichten und der Ermahnung, dass ich mich nicht verkrampfen sollte, damit es nicht unangenehmer als unbedingt nötig war.
Zusammen mit mir betete die alte Frau zu Iuno Virginiensis für eine gut verlaufende Hochzeitsnacht und reichte mir dann noch einen Tiegel mit einer fettigen Salbe, die helfen sollte, falls ich zu verkrampft oder schreckhaft wäre. Manlia Secunda wies mich an, dass ich in diesem Fall den Tiegel dem Ehemann reichen sollte, damit der Ehevollzug klappen würde. Ich nickte einfach nur und stellte dann den Tiegel auf den Nachttisch, ehe mich Manlia Secunda noch einmal aufmunternd in den Arm nahm und dann das Zimmer verließ. So wartete ich dann auf meinen Ehemann, nervös am Ende des Bettes sitzend.