Als wir an der Pforte der Villa Furia ankamen, reichte mir Phoebe ein Taschentuch mit dem ich mir die Tränen trocknen konnte und das Gesicht abwischen konnte. Ich hatte meinen alten Schutzgeistern Tribut gezollt mit meinen Tränen, aber nun war ich an der Schwelle meines neuen Heims und ich wollte meine neuen Schutzgeister nicht mit Trauer beleidigen. So setzte ich mein bestes Lächeln auf und straffte meine Gestalt, als man mir eine Schale mit dem Wolfsfett reichte, mit der ich rituell den Türpfosten bestrich und dann die reinigenden Wollbänder darum wickelte um böse Geister und Unglück abzuhalten.
Saturninus trug mich danach über die Schwelle, was ohne Probleme gelang und Gutes verhieß und dort standen schon die versammelten Sklaven des Haushalts Spalier um mich zu begrüßen. Viele davon schienen sich ehrlich zu freuen und ein jeder war herausgeputzt in einer frischen Tunika. Auch sah ich keinen Sklaven, der halb verhungert oder misshandelt aussah, was ich sehr zu schätzen wusste. Nach der Begrüßung der Sklaven wurde ich unter den Schutz der Geister des Hauses gestellt.
Mein Gatte reichte mir Feuer und Wasser für die Laren und beides legte ich feierlich am Lararium nieder. "Ich grüße die Laren der gens Furia und gelobe Gehorsam, Treue und die Ehre der gens Furia stets hoch zu halten als eine Tochter der Familie. Gewährt mir bitte euren Segen" betete ich laut, damit die Laren hoffentlich meinen Schwur akzeptierten. Ein weiterer Punkt erledigt - puh! Ich lächelte meinen Mann aufmunternd an, da er bestimmt auch nervös war und so wie ich alles richtig machen wollte.
Danach trat meine pronuba schweigend an mich heran und führte mich an der Hand ins Ehegemach, wo die letzte Unterweisung stattfand, bevor es Saturninus erlaubt sein würde, es zu betreten.
>>>