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Ich saß schon eine ganze Weile hier im Halbdunkeln und zerbrach mir den Kopf, wie ich aus der Stadt kommen sollte und wohin ich dann gehen sollte. Mein Ziel war der Norden. Ich wollte wieder zurück in meine Heimat- dem Stammesgebiet der Silurer. Dort kannte ich mich aus und dort fand ich auch ein Versteck, falls die Sklavenjäger nach mir suchen würden. Doch der Weg dorthin war das Problem! Eigentlich kannte ich inzwischen nur den Weg zwischen der Stadt und der Mine. Aber von dort sollte ich mich tunlichst fernhalten, denn sie wurde Tag und Nacht von Soldaten bewacht. Die Straßen nach Norden zu benutzen, war auch zu gefährlich. Was hätte ich darum gegeben, einen Ortskundigen zu kennen, der mir helfen konnte! Aber ich war auf mich allein gestellt. Also würde ich warten, bis es dunkel wurde. Dann würde ich mich aus der Stadt schleichen und versuchen, einen Weg zu finden, der mich wieder nach Hause brachte. Ja, das klang gut!
Ich war so mit mir beschäftigt, dass ich gar niemanden hatte kommen hören. Erst als ich eine ordentliche Portion Wasser abbekam, sprang ich auf und schlich mich weiter vor, um zu sehen, wer dort war und warum hier mit Wasser herumgeschüttet wurde. Es war die kleine Römerin, die mir vor noch nicht allzu langer Zeit den Wein und das Bier eingeschenkt hatte. Ich beobachtete sie noch einen Moment. Sie kam von hier und sie kannte sich hier aus. Wenn ich sie dazu bringen könnte… Nein, sicher nicht freiwillig! Ich würde etwas nachhelfen müssen.
Ich schlich mich von hinten an, packte sie und noch ehe sie schreien konnte, hielt ich ihr meine Hand vor den Mund.
"Ganz ruhig! Wenn du nicht schreist, lasse ich dich los."