(07-05-2023, 05:32 PM)Furia Serena schrieb: Als der Abend dann vorangeschritten war und die Sonne bereits untergegangen war, war es Zeit für den Brautzug und die "Entführung". Ein rituelles Schauspiel um die guten Hausgeister gnädig zu stimmen, damit sie sehen sollten, dass ich sie nur "unter Zwang" und niemals freiwillig verlassen würde. Auch wurde weinen von mir erwartet, worin ich nicht gut war - aber dafür gab es ja Hilfsmittel. Meine einzige weibliche Verwandte weit und breit war Sabina, also ließ ich Phoebe nach ihr und meinem Gatten schicken, damit wir uns am Eingang des Atriums treffen konnten, damit wir uns für dieses kleine Schauspiel positionieren konnten.
Während ich auf Sabina und meinen Mann wartete, reichte mir eines der Sklavenmädchen des Haushalts das vorbereitete Essigwasser und eine halbe Zwiebel, die meine Augen röten und Tränen begünstigen sollten, da nicht weinen einfach keine Option war. Ich spritzte mir also ein paar Tropfen Essigwasser in die Augen und hielt mir dann die halbe rohe Zwiebel ins Gesicht, bis mich die stechenden Dämpfe zum Weinen brachten und dann war ich bereit für den Brautzug.
Da ich die einzige weibliche Verwandte war, oblag es mir, dass meine Cousine mir von Serenas drögem Furius aus den Armen gerissen wurde. Ich hielt sie ein wenig mit beiden Armen fest.
Um der Tradition Genüge zu tun und tüchtig loszuheulen, spritzte sich meine Cousine Essigwasser in die Augen. Das war schon ziemlich tapfer. Und dann hatte eine Sklavin auch noch eine halbe Zwiebel zur Unterstützung dabei. Sie hielt sie Serena und mir unter die Nase. Ich war einer Zwiebel noch nie so nahe gewesen. Meine eigenen Augen begannen sofort zu tränen. Meine Nase fing an zu jucken und sich zu röten. Jetzt waren Braut und Anverwandte beide in Tränen gebadet. Und der Abschiedsschmerz war nicht nur gespielt. Es brannte wie Feuer.
Aber als der Furius dann Serena rausschleppte, da zerdrückte ich tatsächlich ein Tränchen. Wir hatten es in der Villa Claudia so gemütlich gehabt. Jetzt war meine Cousine eine Matrona und fort.
Ach, würde das fad werden.
Ich tröstete mich damit, dass sie ja nicht in ein Gefängnis käme. Ich konnte sie in ihrem neuen Heim jederzeit besuchen. Trotzdem:
Vale bene Cousinchen....