RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Prisca wusste eigentlich nicht einmal ansatzweise, was seine Aufgabe in der Mine war, aber natürlich wusste sie, dass den Balventiern die hiesige Mine gehörte. Sie nahm also an, dass es sicher etwas sehr wichtiges gewesen war und machte verstehend “Oh“, auch wenn sie natürlich nichts verstand. Aber das war ja auch nicht wichtig, um seine Entschuldigung natürlich anzunehmen.
Dass er sich ausgerechnet nach ihrem Mann erkundigte, war natürlich sehr höflich, aber irgendwie auch verwirrend und Prisca obendrein auch etwas unangenehm. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte sie ja schon, jetzt hier zu feiern und zu versuchen, fröhlich zu sein, während er Schmerzen hatte. “Der Medicus ist zuversichtlich, dass es dieses Mal alles so heilt, wie es soll. Aber natürlich hat er noch Schmerzen und muss weiterhin liegen, bis alles ausgeheilt ist, was noch ein paar Wochen dauern wird. Aber ich bin zuversichtlich, dass er dann schon bald Besuch empfangen kann“, sagte sie als brave Ehefrau natürlich und nahm Sabinius Merula etwas in Schutz, ohne aber über seinen Zustand allzu sehr zu flunkern. Wie schlimm seine Schmerzen waren und wie schrecklich er nach der Operation ausgesehen hatte, und das viele Blut und alles, das war kein Thema für eine Hochzeit. Und Tarutius Corvus… von ihm konnte Prisca auch schlecht erzählen. Oder? “Mein Mann hat auch einen Vilicus nun eingestellt für die Zeit, bis er wieder auf den Beinen ist. Als Unterstützung“, erzählte sie doch und wusste gar nicht, warum.
Und dann kam er näher, so nahe, dass sie wieder den Geruch seines Körpers wahrnehmen konnte, so dass ihr Herz ein paar alberne, kleine Sprünge machte. Er lehnte sich leicht in ihre Richtung und fragte sie, ob sie sich an ihr versprechen erinnerte. “V-versprochen?“ fragte sie verwirrt nach. Sie hatte ihm nichts versprochen, oder doch? Einen Kuss, aber den hatte er bekommen. Er hatte noch gesagt, dass er sie wiedersehen wollte, und sie hatte zugestimmt, aber er sah sie ja jetzt auch. Und ihrem Mann hatte sie nichts verraten, aber das verstand sich von selbst.
Sie sah sich kurz um, ob sie beobachtet wurden, da sie fühlte, wie sie leicht errötete. Aber die meisten Gäste achteten höchstens sehr flüchtig auf sie, wenn überhaupt. Außerdem taten sie ja nichts unanständiges. Sie unterhielt sich ja nur. “Was habe ich denn versprochen?“ fragte sie noch einmal nach, weil sie wirklich nicht wusste, was er meinte.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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