(07-02-2023, 12:09 PM)Aulus Balventius Scapula schrieb: Ich wartete eine ganze Weile auf meinen Wein. Madoc hatte sich wohl doch sehr artig in der Schlange angestellt und geduldig gewartet, bis er an der Reihe war. Schließlich kam er, stellte den Wein vor mir ab und setzte sich ungefragt, mir gegenüber, an den Tisch. Ich wollte schon intervenieren, kam aber nur bis zum Äh.
Madoc nahm einen großen Schluck seines Barbarengesöffs und meinte dann noch, dass es ihm munden würde. Kurz danach fragte er mich, ob mir mein Wein schmecke. Ich hatte ihn noch gar nicht probiert, weil ich es immer noch nicht fassen konnte, dass sich mein barbarischer 'Freund' es sich einfach bequem gemacht hatte und sich zu mir an den Tisch gesetzt hatte, als wären wir gleichgestellt.
Ich nahm dann auch einen Schluck und verzog daraufhin gleich den Mund. "Der ist ja unverdünnt!" stellte ich fest. Na gut, ich hatte ja auch nicht von verdünntem Wein gesprochen. Wie sollte das ein Barbar, wie Madoc auch wissen. Ich glaubte es nicht, dass ich ihn jetzt auch noch in Schutz nahm!
So langsam wurden die Tische voll. Die ersten waren von ihrer Jagd an den Ausgabeschlangen zurückgekehrt und genossen nun ihre Beute. Auf diese Weise kam ich auch dahinter, welche Speisen es gab. Wie man sich denken konnte, war das Angebot auch hier begrenzt. Es gab Eintopf!
"Ich habe Hunger! Geh und hol mir etwas von dem Eintopf!" befahl ich Madoc, um ihn auf diese Weise von seinem Platz am Tisch zu verscheuchen. Derweil genoss ich meinen Wein.
Was war denn heute mit der Nervensäge los? Er schaute so komisch, als ich mich setzte. Noch beschränkter schaute er drein, als er den ersten Schluck von seinem Wein getrunken hatte und sein Gesicht verzog.
"Natürlich ist der unverdünnt! Du hast nichts von verdünntem Wein gesagt!" Selbst dran schuld, dachte ich und nahm auch noch einen Schluck von meinem Bier.
Die Nervensäge war heute wirklich nicht sehr gesprächig. Erst als sein Magen knurrte, meldete er sich wieder und wollte eine Portion Eintopf. Anscheinend war ich heute auch noch für das leibliche Wohl des Balventiers zuständig. Wenn das so weiter ging und er mich ständig hin und her schickte, dann konnte das ja ein richtig toller Tag werden! Bevor ich mich wieder erhob, um einen Eintopf für die Nervensäge zu organisiseren, schüttete ich mein Bier in einem Zug hinunter. Den Rülpser unterdrückte ich so lange, bis ich nicht mehr in seiner Nähe war, sonst erzählte er mir wieder, was für ein schlimmer Barbar ich dich war.
Der Platz hatte sich inzwischen gut gefüllt. Die ganze Stadt war auf den Beinen und auch noch das ganze Umland war nach Iscalis gekommen. Dementsprechend lang war dann auch die Schlange an der Essensausgabe.
"Mist! Das dauert ja Stunden!"
Zuerst stellte ich mich in die Schlange, aber während ich wartete und wartete, kamen mir ganz andere Gedanken. Was machte ich eigentlich hier! Dieses Fest heute war doch die beste Gelegenheit seit langem, um das Fald zu räumen. Der Balventius hatte mir zwar angedroht, dass ich nicht weit kommen würde. Aber wenn ich jetzt ging, hätte ich locker einen halben Tag Vorsprung! Also verließ ich die Schlange und lief einfach los und schaute mich um. Ich musste gestehen, ich war ganz aufgeregt. Vielleicht sollte ich erst mal in mich gehen und überlegen, wohin ich eigentlich wollte und wie ich da hin kam.
Ich lief an der Taberna vorbei und sah mich um, nach einem ruhigen Plätzchen und fand nach einer Weile eine Art Niesche zwischen zwei Häusern. Dorthin verzog ich mich, um einen Plan auszuhecken.