Saturninus Augen blitzten auf, als Falco von Wagenrennen gesprochen hatte. Hach ja, Pferde, Wägen und todesmutige Wagenlenker, das war das gute Leben. Wäre er nicht von Stand gewesen, hätte er sich dafür begeistern können, so blieb das nur das Hobby.
Dann aber hatte er sich auf den Ablauf der
Coemptio zu konzentrieren, welches nach festen und auch für sie bereits archaischen Regeln abzulaufen hatte.
Falco hielt die blankpolierte Waage und wog sehr genau ab. Dann bestätigte er die Korrektheit der Münze.
Saturninus nahm sie in Empfang:
"Ich danke dir für diesen Dienst, Libripens Salvius" und hielt sie hoch, damit alle es sehen konnten:
"Fünf römische Bürger sind als Zeugen anwesend, um den Kauf rechtens zu bekunden"
Es waren mehr als fünf auf der Hochzeitsgesellschaft, unter anderem Balventius Varro und Iulius Cato.
Saturninus gab das Kupferstück - nein, nicht Claudius Menecrates
. Dieser hatte zuvor das Rechtsgeschäft durch sein Vollwort schon bekräftigt. Er überreichte es Lucretia Serena. Die Braut verkaufte sich sozusagen selbst. Gerade trat sie mit allen Rechten und Pflichten in die Gens Furia über. Nun war sie sein.
"Wo ich Gaius bin, sollst du Gaia sein", sprach Saturninus. Jedes Wort, jede Geste war bis ins Kleinste geregelt. Und dennoch: Hier sprach auch Saturninus Herz. Er meinte jedes Wort genauso wie er es sagte. Das ihm der Mund trocken wurde, dass er sich räusperte, dass seine Augen an Serenas Gesicht hingen, seine liebevollen Blicke, das war nicht rein rituell.
Serena sollte seine Mater Familias sein. Domina in seinem Haus. Er hoffte sehr, dass sie ihn lieben würde.