(06-26-2023, 03:25 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Saturninus Miene hellte sich sehr auf, als er Falco erblickte, der so früh gekommen war, um ihm beizustehen:
"Sei mir willkommen, mein Freund!", sagte er herzlich und winkte einem der Sklaven, den Handelsherr zu bedienen:
"Schau, dies ist die besagte Waage aus dem furischen Haushalt. Es ist mir eine Ehre, dass Du dich bereit erklärt hast, mein Libripens, der Waagenhalter bei meiner Hochzeitszeremonie zu sein, Salvius Falco"
Die Waage selbst war aus blank poliertem Kupfer mit ungleichen Armen, an deren längeren Arm ein Schiebegewicht in Form eines Kopfes angebracht waren. In grauer Vorzeit, wirklich so grau, dass es in Rom noch keine geprägten Münzen gegeben hatte, hätte man von einem Kupferbarren genau ein römisches Pfund abwiegen müssen. Das war nicht mehr notwendig, sondern der Waagenhalter würde der Braut lediglich das Kupferstück geben, mit dem sie unter Anwesenheit von fünf Zeugen verkauft werden würde. …
Falco war sein römisches Krämerherz aufgegangen beim Anblick der wunderschönen alten Waage. Er schob das Gewicht verspielt hin und her und hielt sie an ihrem Hacken fest.
Frei in seiner Hand tarierend wäre es ihm möglich gewesen die Waage zu beeinflussen. Bei einem rechtmäßigen Verkauft hätte man sie an einer waagerechten, feststehenden Konstruktion angebracht, doch heute war es eher eine symbolische Zeremonie, so behielt er sie einfach in der Hand.
Den Becher Wein, den ihm ein Haussklave anbot, lehnte er erstmal ab und dann kam auch schon die Braut auf sie beide zu.
(06-26-2023, 04:45 PM)Lucretia Serena schrieb: …"Salvete, Furius Saturninus und Salvius Falco" grüßte ich die beiden Männer freundlich, während Manlia Secunda an meiner Seite über propere Abstände und ordentliches Prozedere wachte. Viel Zeit für Geplauder gab es allerdings nicht, da unser Zusammentreffen den Beginn der Zeremonie bedeutete und der Augur sich nun auf den Weg zu uns machte.
Lucretia Serena, er hatte sie nur ein paarmal aus der Ferne gesehen und eigentlich auch gleich wieder vergessen.
Jetzt wurde sie die Frau seines besten Freundes und somit nahm er sie auch als diese wahr.
„Salve Lucretia Serena, es ist mir eine sehr große Ehre an diesem besonderen Tag euch zu begrüßen. Ich beneide meinen Freund Furius Satuninus sogar etwas.“
Er lächelte scharmant und neigte den Kopf ehrerbietig vor ihr und ihren Begleiterinnen.
Sie war ein hübsches Mädchen, doch für Falco etwas zu steif und viel zu altbacken.
Wobei, wenn er einmal heiraten sollte, vielleicht würde ihm so eine Frau auch stehen, doch so richtig konnte er sich das nicht vorstellen.
Seine Mutter war eine echte römische Matrone, doch sie unterstütze seinen Vater sehr und wenn er ehrlich war, war sie wohl eher der Chef im Ring zuhause.
Soweit würde er es zwar nicht kommen lassen wollen, aber eine Frau die nicht nur hübsch aussah sondern auch noch gut fürs Geschäft, das war eher etwas was er sich unter einer Ehefrau vorstellte.
Ihre beiden Begleiterinnen nahm er zwar wahr aber, so wie es ihm sonst auch mit Serena ging, vergaß er sie auch gleich wieder. Nichts, was sich für ihn als potenzieller Ehemann anbieten würde.
Was war nur los mit Ihm heute, ständig dachte er ans Heiraten. War sowas ansteckend?
(06-26-2023, 11:03 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: …"An Frowin erinnerst du dich noch, werter Falco?“, fragte er. Der Salvius war genauso wettverrückt wie er selbst:
“Bist du schon neugierig auf die neue Hausherrin, Frowin?“, er lächelte in sich hinein:
"Ich auch!“, gestand er dann:
"Serena und ich werden bestimmt bald ein paar Tage auf dem Landgut verbringen. Die Ruhe, das gute Essen und die frische Luft, die sollen ja mächtig den Appetit anregen“, das klang etwas zweideutig, und war nicht so gemeint – zumindest zu dieser frühen Stunde noch nicht.
Saturninus sprach ihn nun auf ihre gemeinsame Leidenschaft an, das Wetten und das Wagenrennen.
„Natürlich weiss ich wer Frowin ist, ein sehr erfolgsversprechender junger Mann. Fast schon bedauere ich es, dass ich nicht doch zugeschlagen habe aber, wie wir ja beim letzten Rennen gesehen haben, bin ich auch mit einem guten Mann gesegnet. Wir sollten bald unser ganz privates Rennen abhalten, Saturninus.“
Als der Mienenbesitzer zu ihnen kam freute sich Falco sehr.
Natürlich wusste er wer Er war, doch hatte er noch nicht wirklich viel Kontakt zu ihm gehabt. Vielleicht ergab sich heute hier eine Gelegenheit das nachzuholen und daraus etwas lukratives entstehen zu lassen.
Doch jetzt war nicht die richtige Zeit und auch nicht der richtige Ort dafür, es ging hier um Saturninus und Serena.
„Salve, Balventius Varro.“ Grüßte er den Mienenbesitzer freundlich.
Jetzt war es aber so weit, der Priester näherte sich ihrer Gruppe und flüsterte mit dem Bräutigam.
Als dann auch noch der Tribun Iulius Cato zu ihnen aufschloss, Saturninus bat ihn einer seiner Zeugen zu sein, zog die gesamte Hochzeitsgesellschaft in den Garten.
Wie zu erwarten war das Opfer einwandfrei und somit die Ehe gesegnet.
Zurück Im Peristyl ging es nun weiter mit dem Frage- und Antwortspiel.
Falco trat zwischen die beiden Brautleute, richtete sich streng und mit einem ruhigen und ehrwürdigen Blick (später würde das Pokerface genannt werden) auf und wartete ab, bis er an der Reihe war.
(06-28-2023, 04:52 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Alle hier sind Zeuge: Ich kaufe Lucretia Serena um den Preis eines Kupferstücks aus ihrer Gens heraus! Dazu bitte ich ihren Vormund, den Consular Claudius Menecrates kraft seiner Autorität um seine Zustimmung"
[/i][/b]
Die Zustimmung wurde gewährt.*
Jetzt wandte sich Saturninus an seinen Waagenträger: "Werter Salvius Falco, bitte überreiche mir das Kupferstück, das für die anwesende Serena bezahlt werden soll und bezeuge, dass auch dies gerecht geschieht!"
* abgesprochen
Falco legte das Kupferstück auf die Waage, hielt sie vollkommen ruhig und gerade, verschob ganz leicht das Gewicht auf die vorgesehene Stelle und nahm es dann wieder an sich.
„Ein, nach römischem Recht abgewogenes Kupferstück. Geprüft und bestätigt und somit rechtens als Kaufgeld bekundet.“
Falco reichte mit diesen Worten Saturninus das Geldstück.
Noch immer regte sich nicht in seinem Gesicht, nur seine Augen leuchtete etwas vor Vergnügen.