Derweil am Seiteneingang für Sklaven und Lieferanten
Nora vorausgegangen und hatte dem Medicus dem Weg gewiesen. Der Weg war tatsächlich nicht weit gewesen. So erreichten sie nach einigen Minuten die Domus des Tuchhändlers Erwan. Nora wählte wie üblich den Seiteneingang, der für die Lieferanten und Sklaven bestimmt war. Der Dominus mochte es gar nicht, wenn sich die Sklaven, die nicht im Verkauf arbeiteten, den Haupteingang benutzten.
"Bitte folge mir, Medicus!" sagte Nora und betrat das Haus. Sie eilte sofort in den hinteren Teil des Ladens, wo sich für gewöhnlich der Dominus oder Modestus aufhielt. "Dominus?" rief sie fragend. Doch dummerweise befanden sich gerade beide vorne im Laden, da Kundschaft anwesend war. Modestus war es dann, der sich entschuldigte und nach hinten kam.
"Was ist denn los?" fragte er die Sklavin. Doch er sah schon! Die Sklavin hatte den Medicus mitgebracht.
|Erwan
Erwan hatte seine Mühe mit dieser Kundschaft. Die Alte begann plötzlich wie verrückt nach dem Hiberniamädchen zu schreien. Wie es ausschaute, ließ sie sich auch kaum bändigen.
er räusperte sich und wandte sich wieder dem Sohn dieser Verrückten zu.
"Nun, wie gesagt. Ich könnte dir etwas besorgen, wonach du suchst. Aber leider nicht heute! Komm in den nächsten Tagen wieder." Am besten ohne deine Mutter, wollte er noch anfügen.Aber Erwan wusste, was sich gehörte!
Als dann plötzlich wieder sein Freigelassener auftauchte und ihm mitteilte, dass man ihn im hinteren Teil des Ladens benötigte, entschuldigte er sich bei den beisen seltsamen Vögeln.
"Es tut mir leid, ich werde gerade hinten bebraucht. Also sehen wir uns in einigen Tagen wieder, ja? Vale, mögen die Götter euch gewogen sein!"
Damit ließ er die beiden stehen und begab sich mit Modestus nach hinten.
"Salve Medicus! Wie schön, das du gleich Zeit gefunden hast!" er kam dem Medicus entgegen und bat ihn, ihm zu folgen. Erwan betrat den Wohnbereich und befahl einem Sklaven, ihnen mit einer Fackel zu folgen.
"Die Sklavin befindet sich unten im Keller. Sie ist noch neu und etwas unbeherrscht, wenn du verstehst, was ich meine." Erwan ging voraus und der Sklave mit der Fackel leuchtete den Weg, als sie den dunklen Keller betraten.
In der hintersten Ecke saß Niamh zusammengekauert, mehr tot als lebendig und schlief.