RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Ich war froh, dass Saturninus mich so schnell von dem Opfer wegführte und alles gut gegangen war. Wäre ich nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, hätte ich am liebsten das Wasser nur so hinuntergestürzt, aber so trank ich sittsam einige Schlucke. Immerhin half es den schlechten Geschmack im Mund zu vertreiben nach dem Opfer im Garten.
Ich stellte mich Saturninus gegenüber auf und bereitete mich auf die Fragen und Antworten. Da dies keine manusfreie Ehe war, war die Zeremonie ein wenig ausführlicher und ich war auf diesen Teil vorbereitet worden.
Es folgte auch schon die erste Frage und ich antwortete dieser mit einem sicheren "Ich bin gewillt." Ich war erleichtert, dass meine Stimme laut und sicher klang. Zögern, verhaspern oder über die Worte stolpern wäre ein schlechtes Omen, weswegen ich die Sätze geprobt hatte.
Nun war es an mir, eine Frage zu stellen. "Ich Lucretia Serena frage Tiberius Furius Saturninus vor den versammelten Zeugen: Bist du gewillt mein Pater familias zu sein mit all den Rechten und Pflichten, die damit einhergehen? Wirst du mich als Mitglied deiner gens annehmen und mich und alle unsere Kinder schützen, behüten und lenken?"
Die Formulierung war ein wenig gestelzt und archaisch, so wie das ganze Zeremoniell, aber das machte mir nichts aus.
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