RE: Cubicula des Tribun Marcus Iulius Cato
Die Stimme seines Dominus erklang. Dunkel und grollend, so wie es Nefertem von dem Soldaten gewöhnt war. Und dennoch hatte sich eine gewisse Schärfe in die Stimme seines Herrn geschlichen, so dass Nefertem leicht zusammen zuckte. Aus dem Augenwinkel schielte er in Richtung des anderen Sklaven, der geschlagen in einer Ecke kauerte und noch immer leise vor sich hin wimmerte. Was musste der andere Sklave alles erdulden? Und wieso? War es wegen seiner Abwesenheit? Dabei hatte ihm sein Dominus diesen Auftrag vermittelt, dass er Claudia Sabina die Nachricht überbringen sollte. Erneut erklang die Stimme seines Herrn und Nefertem gehorchte augenblicklich. Rasch hatte sich der junge Aegypter in Bewegung gesetzt und war an die Bettstatt seines Herrn heran getreten. Vielleicht wollte ihm der Römer im Bett zeigen, wer der 'Herr' im Haus war. Bei diesem Gedanken spürte Nefertem wie ihm eine Gänsehaut den Rücken hinab rieselte. Und dann war sein Herr auch schon bedrohlich nahe bei ihm und griff nach ihm, so dass Nefertem keine Möglichkeit sah auszuweichen. Die Finger seines Herrn krallten sich in seiner Tunika fest, so dass Nefertem keine Möglichkeit bekam zurückzuweichen. So sah er den Schlag auch nicht kommen, als er den Boden unter den Füßen verlor und im nächsten Moment Blut schmeckte. Denn die Faust seines Herrn hatte sein Gesicht getroffen. Hoffentlich war nichts gebrochen, war der erste Gedanke, der durch Nefertems Gedanken kreiste. Da er jedoch Blut schmeckte, musste etwas gebrochen sein.
“Dominus, ich habe deinen Auftrag ausgeführt. Ich habe Domina Claudia Sabina die Nachricht übermittelt, dass sie die Keltenprinzessin treffen konnte.“
Murmelte Nefertem mit leiser Stimme, da seine Lippe aufgeplatzt war und auch aus seiner Nase Blut tropfte, welches der Jüngling mit seiner Hand rasch beiseite wischte. Nachdem sein Dominus ihn fallen gelassen hatte, hatte sich Nefertem auf die Knie empor gerappelt. Wie der andere Sklave wollte er schließlich nicht wirken, schwächlich und in einer Ecke des Raumes verkrochen.
“Es tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe.“
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