RE: Privater Aufenthaltsraum
Auch wenn Astérios versuchte eine gleichmütige Miene zur Schau zu tragen, so konnte er doch nicht verhehlen das er neugierig auf seinen Dominus war. Um sich abzulenken ließ der Grieche seinen Blick über die Wandgemälde gleiten, die an den Wänden prangten. Die sichtliche Unordnung in diesem Raum blieb Astérios nicht verborgen. Jedwede Worte über das Chaos in diesem Raum verkniff sich der junge Mann und ließ seinen Blick stattdessen in jedes Eck huschen. Was sollte er schließlich sonst tun, als auf seinen neuen Dominus warten? Da konnte er sich auch die Zeit vertreiben, in dem er sich ein wenig in diesem Raum umsah. Wie Astérios bemerkte lagen überall Pergamentrollen herum. Sein Dominus benötigte eigentlich einen Sekretär und keinen Leibwächter, spukte es dem Sklaven durch den Kopf. Doch dies war einzig und alleine Sache seines neuen Dominus und Astérios würde sich hüten, sich in dessen Privatangelegenheiten einzumischen.
Schließlich vernahm Astérios sich nähernde Schritte und bemerkte wie sein Dominus, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, den Raum betrat. Sein junger Herr sah verschwitzt aus, beinahe abgekämpft und so furchte sich die Stirn des Sklaven kaum merklich. Hatte sein kýrios in den Gärten trainiert?
“Salve kýrios.“
Erwiederte Astérios auf die begrüßenden Worte des jungen Blonden, während er den Nautius dabei beobachtete, wie er sich in eine Tunika hüllte. Nachdem sein Dominus mit den Schultern gezuckt und ihm schließlich eine Kline angeboten hatte, zögerte Astérios für einen kurzen Augenblick. Bevor er sich dann doch in Bewegung setzte und auf dem Rand der Kline Platz nahm. Immerhin war er es nicht gewohnt in Gegenwart der Herrschaft zu sitzen, doch wenn es seinem Dominus so besser gefiel, dann würde sich der griechische Sklave dem nicht erwehren.
“Ich werde dich auf den Straßen beschützen kýrios. Wenn du alleine unterwegs bist, werde ich an deiner Seite verweilen.“
Natürlich durften Sklaven keine Waffen tragen. Zumindest keine mit denen er töten konnte. Doch auch mit einem Stock konnte man Verletzungen zufügen, sollte sein Herr angegriffen werden.
“Ich werde dort schlafen wo du es für richtig erachtest kýrios.“
Das es seinem Herrn unangenehm war derart überrumpelt zu werden blieb Astérios nicht verborgen. Jedoch verzog der Grieche keine Miene und wartete nun schweigend ab.
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