Der Schreiber horchte auf: "Was Du über deinen Herren, den werten Plautius Seneca, zu sagen weißt, klingt sehr vielversprechend.
Ein guter Jurist ist Gold wert. Ein solcher Posten zur juristischen Beratung könnte auch durchaus noch vom Stadtrat beschlossen werden. Der Stadtrat ist es auch, der über die Aufnahme unter die Honoratioren entscheiden wird. Die nächste Sitzung findet Übermorgen statt. Erst nach erfolgreicher Abstimmung und dem Publizieren der Ernennung wird auch das Standesgeld fällig. Um die Ernennungsurkunde zuzustellen, ist das
Präsidentenhaus doch die richtige Adresse?"
Er machte sich eifrig Notizen:
"Ja, von den umtriebigen Legionären habe ich natürlich gehört", er zuckte die Schultern:
"Mein zweiter Sohn dient selber bei den Adlern. Aber über die Stränge schlagen und braven Bürgern Angst einjagen, sollten sie auch nicht. Möchte dein Herr vielleicht ebenfalls eine Beschwerde einreichen? Das wäre dann die dritte für heute"
Der mitteilsame Stadtschreiber klapperte mit zwei Tabulae, auf denen die Beschwerden standen:
"Sklaven sollten jedoch meiner Meinung immer ihren Titulus sichtbar über ihrer Kleidung tragen, damit man sie zuordnen kann. Ein paar Mal haben sie im Stadtrat auch schon überlegt, ob man euch nicht durch einheitliche Kleidung kenntlich machen sollte. Aber dafür gabs keine Mehrheiten.",
er legte die Tabula mit dem Antrag zur Seite:
"Am besten hälst du Rücksprache mit deinem Dominus, wie er die Angelegenheit mit dem Standesgeld handhaben möchte"
Die Stimme des Stadtschreibers wurde feierlich, als er sich zur Statue des Kaisers umdrehte:
" Nun zum Stadtbürgereid: In Stellvertretung deines Herren leiste den Schwur beim Allerhöchsten Iuppiter und unserem großen Caesar Vespasianus Augustus, stets die Stadtverordnung von Iscalis und alle Erlasse einzuhalten sowie den Anordnungen der Stadträte Folge zu leisten"