Mit steinerner Miene schritt ich neben dem Furier her. Ich hatte meinen Schritt dem seinen angepasst. Augen zu und durch! Das war sicher die beste Strategie, um hier im der Höhle des Löwen nicht etwa verletzlich zu wirken. Selbst als der Legionär, der uns führte mit voller Wucht die Tür abbekam, ließ mich das kalt und ich zeigte keine Regung, weder Schadenfreude noch Mitleid.
De Furier schaute hin und wieder auf mich. Vielleicht um mich zu beruhigen oder auch aus Angst, ich könnte womöglich etwas aus meinem dunklen, leicht verschlissenen Umhang hervorzaubern und damit eine Wahnsinnstat begehen.
Ich fragte mich, was er sich hiervon erhoffte. Ich glaubte immer noch nicht, dass er für uns einen Vorteil erzielen konnte. Außer vielleicht das wage Versprechen, dass so etwas nicht mehr passieren würde, außer… ja, genau! Diesen Römern würde immer ein Grund einfallen, warum sie uns drangsalierten und uns zeigten, wo unser Platz war.
Bevor wir schließlich in den Raum eintraten, raunte mir der Römer seine letzten Instruktionen zu. "Natürlich sind wir das! Zweifelst du etwa daran?" entgegnete ich leise. Zu dem, was er dann noch meinte, dachte ich mir meinen Teil und schenkte mir jeglichen Kommentar. Dieser Iulius Cato war also mindestens genauso arrogant, wie der Furier selbst. Daher rührte wahrscheinlich dann auch die Abneigung gegeneinander her. Der Hinweis am Ende, dass der Iulius ihn nicht mochte, ließ mich dann doch zu ihm aufblicken. "Das sind ja beste Voraussetzungen!" meinte ich trocken.
Als wir dann eintraten, fiel die Begrüßung nicht besonders herzlich aus. Aber mir machte es nichts aus, als Tante oder Oma bezeichnet zu werden. Da gab es sicher Schlimmeres!