>>> Sie waren die Römerstraße entlang geritten, wobei sie nicht immer schnell vorwärts gekommen waren. Ab und zu blockierte ein Wagen den Weg, der einen Achsenbruch hatte. Saturninus dachte an Rom; dort hatte man vernünftigerweise verboten, dass Wagen tagsüber in die eigentliche Stadt fahren konnten, doch für Iscalis galt das mit Ausnahme des Forums nicht.
Eine Meile vor der Castra trafen sie dann auf seinen
Villicus mit seinen Leuten. Sie alle waren keine römischen Bürger, aber sie trugen saubere Tuniken und sie waren viele. Jetzt hatte Saturninus genügend Untergebene, um die lästigen Bauern aus dem Weg zu treiben. Der Villicus hatte auch
Minos, Saturninus dunkelbraunen Lieblingshengst, mitgebracht und führte das prächtig aufgezäumte Tier am Zügel. Selbstverständlich war er nicht geritten worden.
Saturninus drehte sich zu Ceridwen um, die sich tapfer gehalten hatte:
"Ich wechsle nun auf mein Leibpferd. Bist du in der Lage, Malachit selbstständig zu reiten?", fragte er die Dorfälteste und stieg ab. Er wollte ihr die Zügel in die Hand geben.
Minos erkannte ihn, wieherte leise und rieb sein Maul an Saturninus Schulter. Saturninus ließ sich von Villicus Gadrianus helfen, aufzusitzen, denn die Prunkdecke, die unter dem Sattel aufgelegt worden war, war seiner Erfahrung nach rutschig. Es wäre des Furiers Würde abträglich gewesen, beim Aufsteigen langsam auf der anderen Seite wieder hinunter zu gleiten.
Vor ihnen zeichneten sich bereits die Mauern und Pallisaden der Castra gegen das satte Grün der Landschaft ab. Die Wachtürme strebten in den britannischen Himmel, doch es war dunstig, und Saturninus konnte nicht erkennen, ob sie voll besetzt waren. Das Tor war es aber.
Mittlerweile hatte der Furius den Entschluss gefasst, sich direkt an Iulius Cato, den Tribunus Laticlavius zu wenden.
Der Legat der Legion befand sich mit einem Teil der II Augusta im Westen. Den Praefectus Castrorum Varenus kannte er nicht persönlich. Der dritte in der Rangfolge war Iulius Cato. Für ihn galt der Grundsatz:
Besser etwas Schlechtes, das man kennt, als etwas Gutes, das man erst kennen lernen muss* Sie würden über Serena und deren Cousine auch hoffentlich bald in verwandtschaftliche Beziehungen treten und sich als Verwandte behandeln.
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Sim off: Spanisches Sprichwort