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Das Gemeinschaftshaus im Dorf der Priesterinnen und der Vorplatz
05-29-2023, 04:56 PM,
Beitrag #28
RE: Das Gemeinschaftshaus im Dorf der Priesterinnen und der Vorplatz
"Cathbad hat sich nicht geirrt!", rief Dunduvan aus. Früher war Calum immerzu der ergebenste der Brüder gewesen. Seit wann war er so auf Krawall gebürstet?

Dunduvan musste dagegen sprechen. Selbst auf die Gefahr hin, dass die Druidenmeister ihn noch viel schlimmer bestraften, als das erste Mal, da er seine Verfehlung wiederholte:
"Cartivel hat mich mit einem Geis belegt, als ich es ausgesprochen habe: Cathbad lebt, und Caradoc ist tot! Wer also steht in der Gunst der Götter? Wer wurde bestraft?", er strich sein langes dunkles Haar aus seiner Stirn und sah nacheinander jeden mit funkelnden Augen an:

"Wir sind keine Bande von irgendwelchen Jungen. Wir sind die Rache der Götter. Auch du hast
einst geschworen, Calum , erinnere dich bitte: 

Ich schwöre, Rom immerdar hassen.
Zu Land und zu Wasser werde ich die Römer bedrängen.
Sie sollen unsere heilige Insel verlassen und nie wieder kehren.
Und ihre Seelen sollen nie wieder geboren werden.


Wenn es ihr Schicksal ist, werden die Römer verschwinden, ja. Was gibt mir nur das Gefühl, dass du dich zu ihnen mehr hingezogen fühlst, als es gut für dich ist ?! Hast du denn deine Mutter vergessen?!",

Er schluckte.  Er musste sich beherrschen. Beherrschen, bevor alles den Bach hinunterging. 
Flüchtig dachte er an Niamh, als sie in seinen Armen aufgewacht war. Suileabháin hatte sie ihn genannt. Wie war es wohl, auf diese Weise angesehen zu werden wie sie jenen Suileabháin ansehen wollte?
Er verstand nicht, warum er gerade die Beherrschung verloren hatte. Vielleicht weil er sich immer noch sehnte? 

Dunduvan grub sich seine eigenen Fingernägel in seine Handflächen, bis Blut kam. Das brachte ihm seine Gelassenheit zurück:

"Verzeih mir Calum, Bruder, meine harten Worte. Die Deutung eines Druiden für das Neue Jahr darf natürlich nicht unterschlagen werden. Jeder von uns ist frei, seine Schlüsse zu ziehen. Ich hatte... ich hatte einfach eine miese Nacht"

Das stimmte nicht. Nur das Aufwachen war verdammt mies gewesen.

^^^                                                    

Draußen auf dem Platz erhoben sich Stimmen. * 
Sie klangen ärgerlich oder ängstlich. Es war Dunduvan, als wäre die Stimmung von Beltane urplötzlich gekippt. Als hätte sich eine dunkle Wolke vor die Sonne geschoben.
Er hob die Hand: "Einen Moment bitte. Etwas geschieht gerade"

Dunduvan schaute durch den Eingang des Gemeinschaftshauses nach draußen. Auf dem Platz hatte sich alles um einen gerade eingetroffenen Reiter versammelt. Dunduvan kannte ihn vom Sehen. Es war einer der jüngeren Männer von Cheddar und ein Enkel von Boduognatus. Viele Tage hatte ihn das Sumpffieber an sein Lager gefesselt.
Man merkte ihm die Erkrankung und die Anstrengung eines scharfen Ritts an. Er zitterte und konnte sich kaum im Sattel halten. Das Fell seines Pferdes dampfte förmlich, und weiße Flocken stoben von seinen Nüstern zu Boden.
 Langsam verstand Dunduvan, um was es ging.  Die Wortfetzen formten sich zu einer Botschaft:

"Römische Soldaten haben Cheddar überfallen. Sie haben geraubt. Sie haben Frauen geschändet"

Dunduvan drehte sich um, die Tür hielt er offen. Die Falken mussten hören, was der Reiter berichtete.

"So also sieht der Römische Frieden aus", sagte er spöttisch, aber blass war er geworden. 



* Sim off: Das geschieht dann, wenn es passt  

[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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RE: Das Gemeinschaftshaus im Dorf der Priesterinnen und der Vorplatz - von Dunduvan Deimos - 05-29-2023, 04:56 PM

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