Fenia, die ihr Ziel endlich erreichte, konnte sich nun entspannen und freute sich aufrichtig über die Gastfreundschaft mit der Herr Gabinius und seine Frau Stella sie empfingen.
"Freut mich, euch gesund und munter zu sehen", nickte sie, lächelte die beiden fröhlich an und setzte sich zu ihnen, wie Furia Stella sie gebeten hatte.
"Ihr beide habt recht: Clara hat mich geschickt, wie du sagst, werter Gabinius, aber sie wusste nicht, wo ihr seid," dabei sah sie Furia an,
"Das ist auch richtig, aber sie gab mir einen wichtigen Hinweis, dass ihr Bruder, seine Auserwählte heiraten wollte". Fenia blickte Sonnwin und Stella abwechselnd an und fuhr fort.
"Und so vermutete ich, dass ihr nach Norden zu den Heiligen Quellen gegangen seid, um sich von Priesterinnen segnen zu lassen. So hat meine Suche nach zwei Verliebten angefangen."
Die alte Piktin war eigentlich wortkarg, aber sie war stolz auf sich selbst und fing an zu erzählen,
wie sie die Geflüchteten gefunden hat.......
Dann machte sie eine Pause und erzählte weiter,
"Meine letzte Nacht verbrachte ich in einer keltischen Siedlung im Wald, nicht weit von hier enfernt und erkundigte mich bei den Bewohnern über eine Römerin und zwei blonden Männer, ob sie sie gesehen, oder etwas über sie gehört hätten".
Sie schwieg einen Moment, dabei lächelte sie in sich hinein,
"Ihr werdet mir nicht glauben, was sie mir berichtet hatten, sie dachten nämlich, dass die weiße Frau, die mitten in den Marschen von Sabrina mit zwei blonden Männern wohnt, eine Elfe ist." Fenia schüttelte den Kopf, sah die beiden an und sprach weiter,
"Ja, so erzählten mir die Dorfbewohner, wie sie eine anmutige und schöne Frau, wie nicht von dieser Welt, sahen, die eine unsichtbare Aura umhüllte, die sie zwar nicht sehen konnten, aber vermuteten und daher dachten sie, dieses Wesen mit dem langen schwarzen Haar, das magisch blau schimmerte, und mit einem Blumenkranz auf dem Haupt, könnte nur die Elfe sein, die Kelten aus alten Liedern kannten und sie trauten sich nicht, der Insel zu nähern, da sie nicht wussten, ob sie eine gute oder eine böse Elfe war und hielten sich zurück, ich aber wusste nun, dass ich auf der richtigen Spur bin, denn Clara hat mal dich, werte Stella, auch so genannt...", mit einem sanften Lächeln schaute Fenia Sonnwin und Stella an. Sie wusste, dass Stella aus einem uralten Patriziergeschlecht stammte. Ihre anmutige Haltung, ihre Bewegungen, ihre Ausstrahlung waren ihr angeboren worden, und sie war sehr schön, so war es kein Wunder, dass die Kelten sie für eine Elfe aus der anderen Welt hielten.
Inzwischen hat "Elfe" etwas zum Trinken gebrach und Fenia merkte, dass Stella hochschwanger war, die alte Keltin trank ihren Becher gleich leer aus und holte dann aus ihrem Beutel eine Tabula,
"Danke! Schmeckt sehr gut, Herrin Stella, ich habe übrigens eine Botschaft von deinem Cousin für dich mitgebracht, aus diesem Grund bin ich ja eigentlich hier!", und Fenia reichte Stella den Brief hin.