RE: Unter Kelten - Nach der Razzia in Cheddar
Der Römer zeigte keinerlei Regung, als die Gwrach ihn auf Eigyr aufmerksam gemacht hatte. Sie war eine von mehreren Frauen, die von den römischen Barbaren geschändet worden war. Ich hatte mich also nicht in ihm geirrt. Er war ein dreckiger Mistkerl, genau wie jene, die im Morgenrauen hier aufgetaucht waren. Ich übersetzte weiter, was aus seinem Mund kam und es widerte mich an.
"Er sagt, er weiß jetzt Bescheid. Das was du ihm gesagt hast, wäre das gleiche, was ich ihm gesagt habe, na sowas! Und deshalb muss er hier solche Wellen machen, dieser Idiot!" Einigen der Leute entglitt ein bitteres Lachen, andere schüttelten den Kopf. Ich hoffte nur der Lackaffe hatte noch eine gute Nachricht für das Dorf. Auch wenn keiner damit rechnete, wäre das ein feiner Zug gewesen! Aber mit Freundlichkeiten hatte er es nicht so!
"Er sagt, er reitet jetzt in das Soldatenlager und beschwert sich bei einem anderen verdammten Römer! Aber wir brauchen nicht mit Entschädigungen zu rechnen, weil wir keine verdammten Römer aber sie die verfluchten Besatzer sind!" Nun ging ein Raunen durch die Menge. Ich fürchtete schon, gleich bräche ein Aufstand vom Zaun. Unbeeindruckt davon sprach der Römer weiter und ich übersetzte. Ich versuchte es zumindest, denn mir war erst nicht klar, was er sagen wollte.
"Der Kerl spricht in Rätseln, er faselt von einem berechtigten Grund, uns zu helfen. Ah, ich verstehe…." Ja, ich hatte verstanden, aber ich glaubte nicht, dass das den Leuten gefallen würde. "So, jetzt haltet euch fest, er will, dass sich das Dorf ihm und seiner Familie unterwirft und er dessen Beschützer wird. Die Gwr… äh Ceridwyn müsste ihn nur ganz nett und im Namen aller darum bitten." Das Raunen wurde lauter und die Leute begannen laut miteinander zu diskutieren, was sie von diesem Vorschlag halten sollten. Kinder begannen wieder vor Angst zu schreien, weil sie nicht verstanden, warum die Erwachsenen plötzlich so aufgebracht waren. "Wir sind nicht seine Sklaven, sag ihm das!" schleuderte mir ein Mann entgegen. "Ceridwyn, das kannst du nicht machen! Den Römern kann man nichts glauben!" schrie ein anderer durch die Menge.
"Dein Vorschlag, sie nicht finden gut!" erklärte ich dem Römer. "Sie sagen, sie nicht deine Sklaven. Sie kein Vertrauen in Römer!" Allerdings hatte sich die Gwrach noch nicht zu Wort gemeldet. Sie würde eine Entscheidung treffen müssen.
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