>>> Mit großen Augen blickte sich Nathaira staunend um, während sie artig an Brans Seite blieb. Nicht das ihr der jüngere Sklave entwischte und sie auf einmal alleine zurecht kommen musste. Bei diesem Gedanken spürte die Keltin wie ihr ein Schauer über den Rücken rieselte, so dass sie unwillkürlich nach Brans Hand griff. Um wenigstens etwas Sicherheit zurück zu bekommen. Denn auch wenn Bran jünger war als sie selbst, dies vermutete zumindest Nathaira, so war er doch schon länger ein Sklave der Claudier und kannte sich in den Gassen der Provinz aus. Wieso allerdings ihr Dominus so merkwürdig auf das Anliegen der jungen Claudia Sabina reagiert hatte, war Nathaira noch immer ein Rätsel und so grübelte sie den gesamten Weg über den Grund nach.
Bedacht setzte Nathaira ihre Schritte voran, immerhin trug sie ein hübsches Kleid und dieses Kleid wollte sie unter keinen Umständen verschmutzen. Auch ihre Frisur ließ Nathaira älter und anmutiger aussehen, als sie tatsächlich war. Vielleicht würde Linos ihr gestatten, dass sie sich von nun an häufiger von Claudia Sabina diese hübschen Locken in ihre Frisur zaubern lassen durfte. Bei diesem Gedanken spürte die junge Keltin wie sie leicht errötete. Umso erleichterter war sie, als die Casa Sabinia vor ihnen auftauchte und Nathaira tief durchatmete. Als Bran ihr das
Kästchen wieder reichte, umfasste Nathaira das Kästchen mit ihren schlanken Fingern und presste jenes gar zögerlich an ihre Brust. Bran klopfte schließlich an die Porta und Nathaira heftete ihren Blick auf das Holz der Türe. Ein wahrlich hübsches Anwesen.