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[Furiana Nivis]

Als Niamh wieder aufgewacht war, glaubte sie, ihr Kopf müsste zerspringen. Sie wollte mit ihrer Hand an ihrem Hinterkopf tasten, um herauszufinden, ob dort eine Wunde war. Aber sie merkte schon bald. dass ihre Hände gefesselt worden waren. Aber nicht nur die waren mit Stricken gebunden, auch ihre Füße waren es. Sie war zu einem Paket zusammengeschnürt worden. Ebenso bemerkte sie nun den Knebel in ihrem Mund. Sie lag bäuchlings auf dem Rücken eines Pferdes. Leider konnte sie von ihrer Warte aus nicht erkennen, wer noch auf dem Pferd saß. Je mehr sie versuchte, sich zu erinnern, umso mehr schmerzte ihr Kopf. Nach einer Weile fiel ihr wieder der Name ein, den sie zuletzt gerufen hatte, bevor alles dunkel um sie herum geworden war: Corax!

"Das Vögelchen ist wach geworden," hörte sie eine männliche Stimme auf Latein sagen und nun wurde es zur Gewissheit. Es war Corax! Einer von Erwans Männern. Sie hatte gewusst, dass er es nicht dabei bewenden ließ, nachdem die Kopfgeldjäger nicht mehr zurückgekommen waren. Nun hatte er seine eigenen Leute geschickt, die wesentlich erfolgreicher gewesen waren, als ihre bezahlten Vorgänger. Louarn! wollte sie schreien, aber es ging nicht, denn der Knebel verhinderte, dass sie jegliche Laute von sich geben konnte. Die Tränen schossen ihr in die Augen. Sie zappelte, in der Hoffnung vom Pferd rutschen zu können. Aber eine feste Hand schlug sei fest auf ihren Po, so dass sie keinen Widerstand mehr leistete.

Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon unterwegs waren. Nach einer Weile hielt das Pferd an. Corax, Erwans Leibwächter, holte sie recht unsanft vom Pferd und  ließ sie dann auf den Boden fallen. Seine Begleiter stiegen auch von ihren Pferden ab. Nun realisierte sie, dass sie zu Dritt waren. Die anderen beiden gehörten ebenso zu Erwans Sklaven. Brigo und den anderen kannte sie nicht mit Namen. Während Niamh zunächst dort liegen blieb, wo Corax sie platziert hatte, richteten sich die anderen einen Platz zum Übernachten ein. "Wir könnten doch noch ein wenig Spaß mit dem Vögelchen haben. Fällt bestimmt keinem auf. Der Kelte hatte bestimmt heute Nacht auch schon seinen Spaß mit ihr," hörte sie aus Brigos Mund sagen. Die Panik erfasste sie, die noch stärker wurde, als ein paar Hände sie packten und sie mit sich fort zogen.

Am nächsten Tag ritten sie weiter und erreichten nach einigen Stunden schließlich Iscalis.