RE: Tablinum | Meine Frau, meine Mutter und ich - Oder: Wie der Hase läuft
Offensichtlich war Prisca in ein Fettnäpfchen gestolpert, ohne es zu wissen. Denn erst meinte Merula, dass seine Mutter sich zurückziehen sollte, woraufhin sich diese doch recht echauffierte, nur um dann zurückzurudern und ihr zu versichern, dass sie natürlich hier willkommen wäre, so lange sie wollte. Prisca versuchte, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und kam sich vor wie ein Hase, der sich zwischen Fuchs und Jagdhund befand und nicht wusste, wohin er rennen sollte.
Zum Glück schien das Thema dann auch erledigt zu sein, und auch wenn Prisca nicht wusste, was sie jetzt aktuell anders machen sollte in den nächsten tagen, hielt sie lieber den Mund, als die Wunde weiter aufzureißen. Es würde sich in den nächsten tagen sicher ergeben, und sie war sich auch sicher, dass Naevia Calida ihr sicherlich die unangenehmsten Aufgaben als erstes übertragen würde. Auch wenn Prisca so ein wenig daran zweifelte, dass Merulas Mutter das Heft wirklich aus der Hand geben würde. Beim ersten Gastmahl würde es sich wohl zeigen.
Aber Merula sprach ein neues Thema an, nämlich seine Operation, die er möglichst rasch angehen wollte. Prisca spannte sich ein wenig an und sah auf. “So bald schon?“ fragte sie mehr reflexartig nach. So bald würde nicht feststehen, ob sie in der Hochzeitsnacht ein Kind empfangen hätte. Prisca wusste jetzt nicht so viel darüber, aber Miriam hatte ihr erklärt, dass es mindestens 3 Wochen dauern würde, bis man es vermuten könnte, und zwei Monate, bis man es sicher wusste. Und so lange war das alles noch nicht her.
“Gibt es denn bestimmte Dinge, die ich dann tun soll?“ fragte Prisca aber trotzdem tapfer nach. Wenn er schon erwähnte, dass alle ihre Aufgaben kennen sollten, musste Prisca auch ihre kennen.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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