(05-17-2023, 11:47 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: T
Tribun Iulius verzog ein wenig sein Gesicht, ganz so, als ob er an Zahnschmerzen leiden würden. Er mochte es nicht wenn ihn so ein Grünschnabel als Kamerad anredete. Bei ihm musste man sich das verdienen.
Trotzdem lächelte er jetzt. „Gute Arbeit Tribun“, auch wenn dies nur der Umstand war, dass er sie nicht mehr zu suchen brauchte und überhaupt seiner Sache diente. „Ich kenne sie und werde mich ihr persönlich annehmen. Wie auch immer sie wird uns zu Diensten sein. Ihr könnt abtreten, ab hier übernehme ich.“
Iulius wartete bis alle sein Büro verlassen hatten und ihre Schritte verklungen waren. Ihr Temperament würde er keineswegs unterschätzen, und ließ ihre Hände gebunden. „So nun hör mir zu Prinzessin“, das Wort Prinzessin kam mit Nachdruck hervor. „Du hast die Wahl, entweder du arbeitest für mich und schützt damit deine Familie oder ich lasse dich im hintersten Loch verrotten, nachdem eine Centurie nach der anderen über dich her rutschte. Du kennst bestimmt meinen Ruf und weißt das ich nicht spaße“. Inzwischen war Cato aufgestanden und stand dicht vor ihr. Er hob ihr Kinn an, so dass er ihr fest in ihre, vor Zorn funkelnden Augen, sah.
Trotz ihres Zornes, spürte Bonni wie ein seltsam fremdes Gefühl in ihr hoch kroch, wie eine Faust ihr Herz umklammerte. Sie erkannte es war Angst, Angst um ihre Familie, ihr kleines Dorf, vor allem aber um ihren Zwillingsbruder. Sie wusste, dass der Kerl, der gerade seine Hand um ihr Kinn schloss und in ihre Augen starrt, ohne mit der Wimper zu zucken, seine Ankündigungen wahr machen würde. Ihr Dorf war zwar ein wenig mit den Palisaden vor kleineren Überfällen geschützt aber einen gezielten Angriff der Römer würden sie niemals aufhalten können.
So war sie es schließlich, die als erste ihre Augen senkte. „Was soll ich tun?“ Stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor.