RE: Haustür (Ianua) - Wo bleibt Stella?
Stella war heute Morgen mit ihrer Leibsklavin Sylvana und dem jungen Spiros auf den Markt gegangen, um eine Milchziege und ein paar Hühner einzukaufen. Eigentlich hätte das auch der Gutsverwalter machen können, doch Stella schien der Gedanke an einen Einkaufsbummel Spaß zu machen, und Saturninus gönnte seiner Cousine dieses unschuldige Vergnügen.
Die Klepsydra, die Wasseruhr, war aber nun schon einige Male durchgelaufen und hatte mit blaueingefärbtem Wasser den Behalter gefüllt. Noch immer war Furia Stella nicht zuhause.
Saturninus hatte bereits gebadet, sich umgezogen und stand an der Haustür.
Seasnán, der große gallische Türwächter, neigte den Kopf, als er ihn sah.
Vielleicht hat Stella eine Bekannte getroffen, dachte Saturninus und fragte den Ianitor, ob vielleicht Spiros hergekommen war, um Bescheid zu sagen, dass die Furia sich verspäten würde. Aber Seasnán schüttelte das grimmige Löwenhaupt:
"Den ganzen Mittag ist niemand hier gewesen, Herr"
Saturninus wurde unruhig und rief nach Apollinaris, dem älteren, sehr würdigen Hausvorsteher: "Ich möchte Sidonius und Scaevus losschicken, um zu sehen, wo Domina Stella und ihre Diener bleiben. Und der Custos geht auch mit", bestimmte er. Verschränkte die Arme und schaute in den blauen Himmel.
Apollinaris sah, dass sich sein Herr um die Herrin sorgte:
" Sie gehen sofort los, Dominus", erwiderte er.
|