RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Durs erholte sich, aber er war noch lange nicht der Alte. Ich hielt Stellas Hand und ging mit ihr auf und ab:
"Das Schmelzwasser kommt nicht bis zur Hütte", tröstete ich sie und streichelte ihren Bauch mit unserem oder unserer kleinen Quiwon:
"Fridila, was soll ich tun? Ich wäre bereit, mich deinem Cousin zu Füßen zu werfen und jede Strafe auf mich zu nehmen, die er mir auferlegt, nur um euretwillen. Doch ich möchte dich nicht alleine lassen nur mit einem kranken Durs. Selbst die Priesterinnen leben zu weit weg. Und..."
Ich wollte Stella nicht ängstigen. Aber ich hatte schon seit dem Frühlingsanfang von weitem Wölfe gehört. Auch sie hatten den Winter überstanden, und nun klangen sie hungrig. Wenn ich Stella alleine lassen würde und nicht wieder zu ihr zurück käme, nicht auszudenken.
Eigentlich gab es in meinen Augen nur eine Möglichkeit. Mein Vater Sonnmar hatte mir erzählt, dass sein Vater ihn bei seiner Geburt mit eigenen Händen aus seiner Mutter herausgezogen hatte. Denn damals waren die Chatten im Krieg mit Rom gewesen, und sie hatten sich im Wald verstecken müssen. Auch ich würde unserem Kind auf die Welt helfen. Nur war Stella eben keine Chattin, sondern eine vornehme junge Patrizierin. Allerdings hatte sie schon mehr Widerstandskraft gezeigt als so manche Germanin.
Aber ich schwieg und wartete Fridilas Vorschlag ab.
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