Der Blick des Tribun Iulius Cato wanderte nicht nur zwischen Tribun und Centurio hin und her, er beobachtete auch den Rest der Offizieren. Auch bei ihnen war die Meinung kontrovers, die einen nickten zustimmend bei den Worten des jungen Tribun, die anderen rollten ihre Augen verdrehend oder schüttelten gar den Kopf. Alle waren es erfahrene Männer, dennoch musste Iulius sich immer wieder schlichtend zwischen ihnen stellen. Er verstand ja den Keltenhass bei einigen, sie hatten im Kampf gegen sie Familienmitglieder oder freunde verloren. Dennoch war die Politik des Reiches, die Kelten friedlich einzugliedern und nur wenn nötig mit harter Hand durch zugreifen.
Wieder sah er den jungen Ovidius prüfend an. Also gut wir werden sehen, wenn ich seine Vorgehensweise vorerst akzeptiere, was geschieht. Vielleicht brauchten die Kelten wirklich mal wieder einen Dämpfer, damit sie sich erinnerten, wer der Herr des Landes war und das dieser sie im Auge behielt.
„Ich denke bei diesem Thema werden die Meinungen stets aufeinanderprallen, deshalb möchte ich die Diskussion an dieser Stelle abbrechen. Wir wissen alle, wie gewissenhaft Centurio Octavius seinen Dienst versieht, wie gut geplant seine Patrouillenmärsche immer waren. Ich weiß, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann. Dennoch möchte ich der Einsatzfreude unseres jungen Tribun Ovidius keine Steine in den Weg legen. So soll er unter zwei Bedingungen nach seinen Vorstellungen seine Aufgabe ausführen. Erstens erwarte ich zwischendurch, immer wieder ohne Aufforderung, einen Zwischenbericht und zweitens möchte ich, dass der erfahrene und umsichtige Legionär Mettius Kaeso ihm unterstützend zur Seite steht.“
Sollte der Hitzkopf sich doch an den Kelten seine Hörner abstoßen, dass er ein solcher war merkte man schon daran wie sehr er sich alleine gegenüber Octavius zusammenriss. Man könnte fast denken er hielte diesen für einen Schwächling, der sich vom Feind einlullen ließe.