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Die Schwingen des Falken - Aluns Weg
04-13-2023, 10:18 PM,
Beitrag #3
RE: Die Schwingen des Falken - Aluns Weg
Die Jahre vergingen und ich wuchs in Cathbads Obhut zu einem jungen Mann heran. Eines Tages, in meinem fünfzehten Lebensjahr rief er mich zu sich und erklärte mir, das meine Zeit nun gekömmen wäre, um mich zu bewähren. In den acht Jahren, in denen ich nun sein Schüler gewesen war, hatte ich vieles von ihm gelernt. Doch mir war klar, dass mein Studium noch lange nicht abgeschlossen war. Noch viele Jahre würden vergehen müssen, bis ich tatsächlich in seine Fußstapfen als Druide treten konnte. Die Zeiten aber waren unsicher. Der Hunger Roms auf unser Land war noch lange nicht gestillt und er kannte auch keine Grenzen. Im Westen wurden die siluriuschen Brüder immer mehr bedrängt und im Norden drangen die Legionen immer weiter vor bis zu den Novantern hinauf. Wo sollte das noch hinführen?

Ausgerechnet mich, der die Römer doch so sehr hasste, hatte er dazu auserkoren, direkt unter ihnen zu leben. Er schickte mich direkt nach Londinum, damit dort nun ein Römer aus mir werden sollte. All das widerstrebte mir zutiefst, doch der Druide dultete keinen Widerspruch. So fügte ich mich seinem Willen und wanderte das Tal der Tamesis hinab, bis ich Londinum erreicht hatte. Dort wurde ich von einem älteren römischen Ehepaar aufgenommen. Mamercus Occius Exoratus und seine Frau Occiana Belana, eine Freigelassene, die ursprünglich zum Stamm der Atrebates gehört hatte, sollten meine Zieheltern werden. Zumindest die Frau war unserer Sache wohlgesonnen. Sie hatte ihrem Mann erzählt, ich sei der Sohn ihrer jüngeren Schwester und eines römischen Soldaten. Ich hatte ein gutes Leben im Hause des Occius und lernte so auch die Annehmlichkeiten des römischen Alltags kennen. Doch all das konnte mich und meine Überzeugung nicht umstimmen. Ich ließ mich nicht von diesem römischen Tand einlullen. Stattdessen begann ich mich in der Stadt umnzuhören und versuchte Neuigkeiten aufzuschnappen. Ich schloss Freundschaften mir den Söhnen von Politikern und einflussreichen Männern und konnte so die eine oder andere Information aufschnappen, die ich wiederum an Mittelsmänner weitergab, die mit Cathbad in Verbindung standen. Ich hatte sogar von Occiana einen römischen Namen erhalten. Sie hatte mich Corvus gerufen, denn der Rabe hatte in unserer Kultur eine besondere Bedeutung.

Zwei Jahre lang hatte ich in Londinum gelebt. Diese Zeit hatte ich auch dazu genutzt, um MAF weiter auf die Spur zu kommen. Allerdings musste ich mir bald eingestehen, dass ich ohne weitere Anhaltspunkte nicht weiter kommen würde. MAF konnte für unzählige Namen stehen. Doch eines Tages hatte mir Occius davon erzählt, wie er damals vor siebzehen Jahren als Soldat den Feldzug gegen die Druiden auf Mona erlebt hatte. Ich spürte, wie in mir wieder die Wut aufsteigen wollte, so wie es oft in meiner Kindheit geschehen war. Im Laufe der Jahre hatte ich aber gelernt, diese Wut zu kontrollieren. Dadurch war ich auch auf jenen kleinen Hinweis aufmerksam geworden, der mich vielleicht eines Tages näher an mein Ziel bringen konnte. Die Legion, die damals auf Mona gewütete hatte, war die Zweite Augusta gewesen, die inzwischen in Iscalis stationiert war. Nun wusste ich, dass es an der Zeit war, wieder zu meinen Geschwistern zurückzukehren!
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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Die Schwingen des Falken - Aluns Weg - von Alun - 04-13-2023, 05:41 PM
RE: Die Schwingen des Falken - Aluns Weg - von Alun - 04-13-2023, 06:51 PM
RE: Die Schwingen des Falken - Aluns Weg - von Alun - 04-13-2023, 10:18 PM

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