RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
“Natürlich“ sagte Miriam, tätschelte Prisca noch einmal die Hand und erhob sich dann, um zu dem Wasserkrug zu gehen und einen Becher einzuschenken. Zwar mussten sie den Krug mehrmals am Tag unten am Brunnen füllen, aber man gewöhnte sich daran.sie schenkte den zweiten Becher auch gleich ein und nachdem sie den ersten an Naevia Calida gereicht hatte, reichte sie den zweiten gleich weiter an Prisca, die so aussah, als könnte sie einen Schluck Wasser vertragen. Oder auch Wein, welchen sie aber nicht hatten.
Prisca nahm den Becher entgegen und nahm einen kleinen Schluck. Sicherheitshalber nahm Miriam ihn ihr danach wieder ab, da Prisca immer noch wackelig schien, während Naevia Calida anfing, zu erzählen. Es ging also um Merula? Prisca nickte, als Merulas Mutter noch einmal auf den Unfall zu sprechen kam. Ja, davon wusste Prisca, wenn auch nicht, dass es manchmal so schlimm war, dass er gleich mehrere Tage im Bett bleiben musste. War das die Sorge der Mutter, dass sie damit nicht klar käme? Das wäre rührend gewesen, aber unnötig. Prisca war sich ziemlich sicher, mit allem zurecht zu kommen, was von ihr verlangt werden würde. Aber vielleicht war sie da auch zu naiv.
“Das klingt doch wundervoll?“ sagte Prisca erst, als Naevia Calida meinte, dass es tatsächlich die Hoffnung gab, dass Sabinius Merula wieder laufen könnte. Im ersten Moment freute sie sich für ihn. Im nächsten fragte sie sich, ob er sie denn dann noch würde heiraten wollen. Und im dritten wurde sie blass, als Naevia Calida meinte, dass er den Eingriff vielleicht nicht überlebte.
Zum Glück hatte sie den Becher nicht mehr in der Hand, denn in dem Moment wäre er ihr ganz sicher heruntergefallen. “Was?“ fragte sie entsetzt nach, ob sie richtig gehört hatte, aber ja. Sie hatte es richtig gehört, und deshalb wollte Sabinius Merula schnell heiraten. Ein Punkt, den Prisca nicht so ganz verstand. “Er will mich vor dem Eingriff heiraten?“ fragte sie sicherheitshalber auch noch einmal nach, und als Naevia Calida es ihr bestätigte, wusste sie erst einmal nicht, was sie sagen sollte.
Sie starrte vor sich hin und war froh, schon zu sitzen, weil ihre Gedanken drehten sich so schnell, dass ihr davon schwindelig war. “Wenn er das für mich machen will, das… also das muss er nicht. Ich würde nie von ihm verlangen, dass er sich so einem Risiko aussetzt. Oder dass er… also wenn er nur Angst hat, sein Wort nicht halten zu können, dann finde ich das...“ Wahnsinnig nett. Beschützend. Eine unheimlich großzügige Geste. “… ich weiß nicht, womit ich das verdient haben sollte. Er muss das nicht machen. Nichts davon. Ich heirate ihn auch mit dem schlimmen Bein oder auch später oder…“
Hilfesuchend sah sie zu Miriam, da sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte. Ihre Amme kam auch zu ihr und streichelte ihr über den Rücken. “Lämmchen, es geht glaube ich eher darum, ob du damit zurecht kommst, wenn er Schmerzen hat und vielleicht stirbt. Und eure Ehe vielleicht erst einmal oder auch für immer kinderlos bleibt“, meinte Miriam mit ruhiger Stimme.
Prisca blinzelte verwirrt und schaute zwischen Miriam und Naevia Calida hin und her. Sie verstand das mit den Kindern nicht wirklich, daher konzentrierte sie sich lieber auf das andere. “Ich verlasse ihn doch nicht, wenn er Schmerzen hat“, meinte sie etwas defensiv und verwirrt. Vielleicht war sie wirklich zu naiv, um zu verstehen, was die beiden älteren frauen meinten. Aber für sie war ganz klar, dass sie, wenn sie heiratete, ihre Pflicht sehr ernst nehmen würde. Und zumindest versuchen würde, sich der Ehre würdig zu erweisen, zu heiraten.
Unsicher sah sie dann aber wieder zu Naevia Calida. “Wie schnell möchte er denn heiraten? Ich habe erst angefangen mit meinem Hochzeitskleid...“
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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