Auf in den Kampf, die Schwiegermutter naht!
| Naevia Calida
Naevia Calida hatte es sich von ihrem Sohn nicht zweimal sagen lassen, als er sie gebeten hatte, seine Verlobte - ihre Schwiegertochter in spe, aufzusuchen und mit ihr über den bevorstehenden Eingriff an seinem Bein zu sprechen. Gleich am nächsten Morgen war sie früh aufgestanden, hatte den Sklaven ihre Aufgaben zugeteilt und hatte sich dann von ihrer Leibsklavin Eirene zurecht machen lassen. Zur hora tertia hatte sie dann das Haus verlassen. In Begleitung Eirenes hatte sie sich zum Neubaugebiet der Stadt gemacht. Merulas Angaben, wo seine Zukünftige denn genau wohnte, waren etwas dürftig gewesen. Doch das schreckte die Schwiegermutter in spe nicht. Schließlich war sie nicht einfältig oder gar auf den Mund gefallen. Sie fragte sich einfach durch, bis sie endlich die richtige Wohnung gefunden hatte. Verheißungsvoll blickte sie ihre Sklavin an, bevor sie anklopfte. Ob sie wohl da war? Ob sie sich freute, sie kennenzulernen? Und überhaupt, wie sie wohl ausschauen mochte?
Dreimal klopfte sie in einem beschwingten Rhythmus und wartete...