So liebte ich meine wunderschöne Fridila, Stella, Stern meines Lebens.
Die nächsten Tage und Wochen waren mit Arbeit erfüllt. Wir richteten die Hütte vollständig her, wir schnitten Reet und stopften jedes Loch, wir machten Heu und Durs schaffte es, dass Rundboot wieder flott zu bekommen. Mit einer langen Stange stakten wir an das andere Ufer. Ich merkte bald, dass die umwohnenden Kelten zu arm waren, uns Ziegen oder Hühner zu verkaufen, tatsächlich lebten sie von dem, was der Fluss hergab. Ich schaute mir an, wie sie mit Reusen fischten und die Fische räucherten, was wir dann nachahmten. Pilze fädelten sie an Schnüren auf und hängten sie zum Trocknen. Beeren fanden wir auch. Ich machte aus Fett, Körnern, gedörrtem Fleisch von Kaninchen und Beeren noch mehr
Mosam, auch wenn Stella den Geschmack hasste. Aber ein Bissen davon konnte über Leben oder Tod entscheiden in Hungerzeiten. Das hatte ich gemeint mit: sich in der Armut einrichten. Wir waren arm in den Marschen von Sabrina und lebten fast von der Hand in den Mund. Und wir waren reich, denn wir hatten uns.
Mit unserem Boot kam ich bis zu einem römischen Gutshof, der wesentlich besser aufgestellt war als die einheimischen Marschbauern. Ich steckte mein auffälliges Haar unter eine Kappe und konnte eine halbwüchsige Ziege und zwei Hühner kaufen. Der römische Bauer beäugte die Denare, die ich ihm gab, misstrauisch. Vermutlich hielt er mich für einen Banditen. Daher stellte er keine Fragen, aber er verlangte mehr, als die Tiere wert waren, viel mehr, und wir beide wussten das.
Ich kam nach Hause, und die Wasserhühner warnten:
Blixblixblixblix
"Fridila! Durs! kommt heraus", rief ich, und während mir der Knecht, der mich hatte kommen hören, zuwinkte und mit Stella ihr Versteck wieder verließ, breitete ich die Arme aus:
" Komm, meine geliebte Frau zu mir! Wir haben übrigens jetzt eine Ziege und zwei Hühner! Sie gehören nun zur Familie! Du solltest ihnen Namen geben!"
Und dann, und dann kam wirklich der Winter......