Sonnwin versicherte mir, dass es alles in Ordnung war, ich seufzte erleichtert und bedankte mich mit einem sanften Kuss für das schöne Kompliment:
"Danke, meine Sonne...", dabei leuchteten meine dunkelblauen Augen vor Freude...
Durs hat aufgehört zu singen und dann kam der große Moment... Sonnwin nahm seinen Becher mit Wein und Honig und goss ihn in das Wasser, das an uns vorbei floss. Dann sprach er sein Gelöbnis zuerst in seiner Sprache und dann für mich auf Latein...
Ich war zu Tränen gerührt, blickte meinen Germanen glücklich an und sprach feierlich mein Gelöbnis:
"Sonnwin von Chatten, mein geliebter Friudel, ich gelobe dir meine Treue und niemals aufzuhören dich zu lieben und achten, dir vertrauen und immer an deiner Seite zu sein, jetzt und auf ewig... Du bist das Licht meines Lebens, meine Sonne ... Ich schenke dir mein Herz, denn ich gehöre nur dir..."
Dann schüttelte ich eine Handvoll Preiselbeeren ins Wasser und holte dann aus meiner kleinen Börse, die an meinem Gürtel befestigt war, einen losen Stein, den ich aus Germanien mitgebracht habe, den schönen Bernstein, der Liebe, Wärme und Lebensfreude bedeutete und ließ ihn in die Fluten gleiten. Dabei sprach ich leise,
"Es ist meine Gabe an dich, liebliche Frija, und ich bitte dich uns zu segnen und zu beschützen".
Der Mond stand hoch im Himmel über uns, rund und golden und war der Zeuge unseres Schwurs, wie auch der Knecht Durs. Dann hob ich den Kopf, schaute meinen Friudel sehnsuchtsvoll an und flüsterte:
"Du bist Mein, ich bin Dein"...