RE: Equirria - Pferde- und Wagenrennen zu Ehren des Mars - Zuschauerränge
Ja, es war viel, es war sogar sehr viel für Accia Prisca. Und dabei wusste sie noch nicht einmal, wann die Hochzeit überhaupt stattfinden würde, und ob Sabinius Merula nicht doch noch einen Rückzieher machen würde. Was angesichts der Tatsache, dass alle um sie herum nun wohl schon mitbekommen hatten, dass sie und er verlobt waren, doppelt blamabel gewesen wäre. Sogar Serenas Verlobter Furius Saturninus bekam es gerade brühwarm von Lucretia Serena erzählt. Nein, alles andere als eine Heirat war so wirklich keine Option mehr, und Prisca merkte, wie ihr etwas schwindelig wurde. Merula drückte noch einmal ihre Hand und redete davon, mit ihr sein Landgut zu besuchen. Ein Landgut! Oh, sie hatte gar nicht bedacht, dass er ja wohlhabend sein musste, wenn er ein Stadthaus besaß und auch ein Landgut. Ihr Vater war jetzt nicht arm gewesen, aber im Moment bewohnte Prisca eine Wohnung, die gerade mal eben anstoßfreies Auf- und Abgehen erlaubte. Und er wollte mit ihr aufs Land fahren, um sein Landgut zu besichtigen.
“W-wenn mein Bruder das erlaubt“, sagte sie, denn solange sie nicht mit ihm verheiratet war, auch wenn sie verlobt waren, wäre es wohl nicht angemessen, mit ihm irgendwo hinzufahren. Die Leute würden denken… oh nein, sie wollte nicht darüber nachdenken, was die Leute von ihr halten würden. Sie würden sich so schon das Maul zerreißen, wie ein armes, reizloses Mädchen es geschafft hatte, ihn als Verlobten zu bekommen. Wahrscheinlich würden sie denken, sie beide hätten schon… und dass sie jetzt schwanger wäre. Dabei gab es ja nicht einmal mehr als dieses Halten an den Händen!
Bevor Prisca völlig wahnsinnig werden konnte, eilte ihr Lucretia Serena zur Hilfe. Sie meinte, sie hätte einen übrigen Webstuhl, und dass sie gemeinsam weben könnten. Bei ihr, im Haus der Claudier. Die Erleichterung war Prisca so sehr anzusehen. Sie fiel beinahe von der Sitzreihe, so sehr erschauderte sie.
“Ja“, sagte sie und bemühte sich, nicht loszuheulen vor Erleichterung. “Ja, das wäre wundervoll. Danke, Lucretia Serena. Das würde ich sehr, sehr gerne annehmen.“
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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