RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Einen Moment dachte ich, dass Durs die Gabe der zauberischen Skalden besaß, das Besungene vor den Zuhörern bildlich entstehen zu lassen. Denn gerade als er Idun, die Göttin von Jugend und Schönheit besang, trat Stella aus dem Haus.
Sie trug ein langes blaues Kleid aus feiner Wolle und ihr schwarzes Haar fiel ihr wie Rabenfedern über die Schultern. Auf ihrem Haupt trug sie ein silbernes Diadem, ihre Taille war durch einem Ledergürtel mit einer kunstvollen keltischen Schnalle betont. Und sie hatte Saphirohrringe, die nur wenig heller glänzten als ihre blauen Augen, angelegt.
"Es ist alles in Ordnung, Frau Abendstern", erwiderte ich und lächelte sie an: "Wie schön Du bist heute Abend, Albenmädchen"
Durs beendete sein Lied.
Ich nahm den Becher mit Wein und Honig und goss ihn in die Fluten des Sabrina. Erst in der Sprache der Chatten, dann für Stella auf Latein sprach ich laut:
"Ich rufe Frigg und Freya und Fryr als Zeugen an:
Ich, Publius Gabinius Secundus, Sonnwinn Sonnmars Sohn, schwöre an diesem Wiha*, an dem wir wohnen werden, dass ich nur allein Dich, Stella von den Furiern, zu meiner Fridila, meiner Gattin, nehmen will und dass nur Du nach meinem Herzen bist.
Liebe um Liebe, Treue um Treue will ich dir mein Lebtag geben, solange sich Saat und Ernte abwechseln und solange die Sterne am Himmel stehen.
Denn Du bist und seist der Stern meines Lebens "
Dann schwieg ich und wartete darauf, was Stella tun und sagen würde.
[*Sim off: Wiha, germanisch: geheiligt]
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