RE: Porta
Schlimm genug, dass Leander so lange auf mich eingeredet und in mir Zweifel gesät hatte, dass ich mich tatsächlich hatte breitschlagen lassen heute (welcher zivilisierte Römer überbrachte eine so kurzfristige Einladung?!?!) zu einer Cena zu gehen, auf der mein buckliger Verwandter eine Famlienangelegenheit besprechen wollte (solche Dinge besprach man doch nicht beim Abendessen, wenn es was ernstes war! Wer sollte denn dann noch einen Bissen runterkriegen? Und überhaupt: Familie?!).
Aber noch schlimmer war, dass mein Verwandter vielleicht nicht am Arsch der Welt wohnte, aber von hier aus hatte man zumindest einen hübschen Blick darauf. Und das bedeutete, ich musste mir von Leander tatsächlich einen Wagen mieten lassen, um hinzufahren – mit der Sänfte wäre die Weltreise ja noch länger als zu Fuß gewesen – und das allein war eine fürchterliche Geldverschwendung. Genau wegen sowas wollte ich einfach nur meine Ruhe haben. Verwandte waren einfach durch und durch entsetzlich. Vor allen Dingen die wohlhabenden! Wie irgendjemand das nur anders sehen konnte, war mir ein Rätsel.
Ich verließ also dieses Gefährt, das Leander mir als Kutsche verkaufen wollte, und ging rabiaten Schrittes zu der Eingangstür. “Bringen wir diesen Quatsch hinter uns“, schimpfte ich jetzt schon und klopfte höchstselbst an, da Leander mir nicht schnell genug war.
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