Ich soll mich später bei ihm melden, dachte Erin als die Wache ihn in die Sklavenunterkunft brachte. Dieser Medicus gehörte aber doch genauso zu den Römern. Warum sollte er ihm vertrauen. Römer waren die, die in ihrer Heimat eingebrochen waren, ihr Volk vernichtet hatten und nun versuchten den Rest der überlebt hatte zu unterdrücken. Wer nicht ihren Vorstellungen entsprach wurde gefangen genommen und zu den Sklaven gesperrt. Ich bin kein Sklave ich bin ein freier Mann, schrie er innerlich auf.
Auf den Weg zu dieser Unterkunft hatte er überhaupt nicht geachtet, nicht nur dass die Ketten an Händen und Füßen scheuerten, nein sein ganzer Körper schmerzte von den Hieben im Carcer der der Castra, dass alles nur weil er Samhain feiern wollte. Sie haben den Druiden getötete. Warum respektieren sie nicht wenigstens unseren Glauben? Alles an was unser Volk glaubt wollen sie zerstören. Warum bin ich nicht weggegangen als ich noch Zeit hatte. Nein stur wie ich nun einmal bin, hegte ich die Hoffnung das die verfluchten Römer hielten was sie versprachen. Bonni hat mich auch immer gewarnt, doch nein ich wusste mal wieder alles besser, so und ähnlich tobten Erins Gedanken.
Ein heftiger Stoß in seinem Rücken, ließ ihn in die Wirklichkeit zurück kehren. „Leg dich hin“, schnauzte ihn die Wache an. Schon bekam er einen Schlag mit einem mit dem Stiel der Peitsche in die Kniekehle. „Hinlegen sagte ich“, wiederholte der Kerl. Erin knallte auf eine Pritsche, sein Fußkette wurde mit der in der Wand eingehakten Kette verbunden. „Man sagte mir du bist kein Sklave, Sklaven sind ein Dreck, mit denen darf man machen was man will, doch du bist ein Feind Roms und du wirst die Macht von Rom hier kennen und fürchten lernen. Wenn der Rest dieses Müllhaufens hier weiß was gut für ihn ist, wird er dir zeigen, was es heißt ein Nichts zu sein.“ Die Festigkeit der Ketten überprüfte die Wache. „So du freier Mann, du darfst dich ausruhen bis gleich einer kommt und dir weitere Anweisungen gibt“. Nichts als Hohn und Spott troff aus der Stimme.
Erleichtert, trotz seiner Lage atmete Erin auf, es tat so gut seine Körper endlich hin zu legen. Der Lange Weg, zur Kaserne, das an der Wand aufrecht sehend angekettet sein in der Castra, der Weg zur Mine, dazu immer wieder Hiebe, hatte ihn unendlich Müde gemacht. Endlich liegen und Augen schließen. Zuvor aber noch der Vorsatz alles zu versuchen um zu fliehen.