RE: Überraschung!
"Ich bin überaus froh darüber, dass Du nicht Diogenes bist. Ein zauseliger ungewaschener Mann in einer Tonne - nein, da ist mir Aglaia tausendmal lieber", lachte Saturninus und setzte sich so neben Aglaia, dass sein Bein das ihre berührte und er ihre Wärme durch ihr blaues Baumwollgewand spüren konnte:
"Ich würde nur erobern wollen, was es wert ist, erobert zu werden. Du weißt doch, wie wir Römer denken. Hibernia wollen wir nicht haben, Britannia dagegen ja. Ist der Platz an deiner Seite denn einen Eroberungsfeldzug und den Verlust vieler guter Männer wert?", er sah sie begehrlich an. Wie das Frühlingssonnenlicht kleine goldene Kringel auf ihrem Haar und in ihrem süßen Gesicht malte! Wo die Sonnenstrahlen waren, wären sein Mund jetzt schon gerne:
"Nach reiflicher Überlegung: Durchaus", sagte er und griff nach ihrer Hand, um sie an seine Lippen zu führen. Wenn er ihren Blick richtig zu deuten wusste, etwas Erfahrung mit Frauen hatte er ja, war dieser bewundernd. Sie schien nicht nur seinen Stand in dieser Welt zu mögen, sondern auch ihn als Mann:
"Der Teller ist ein Gebrauchsgegenstand und natürlich sollst du ihn im Alltag benutzen", sagte er und legte ihre Hand auf ihren Schenkel zurück:
"Ich fand das Motiv mit dem Windgott treffend für Dich. Du solltest dich überhaupt nur mit ästhetischen und kostbaren Dingen umgeben, finde ich, denn sie passen zu dir. Was hast du heute vor, liebe Freundin? Möchtest du gerne noch ein paar passende Becher zu deinem Teller aussuchen oder bläst der Wind woanders hin?"
Er grinste über seinen Wortwitz, auch wenn der jetzt etwas derb war, aber die Feinheiten der Athener Konversation hatten sich ihm nie so ganz erschlossen, auch wenn er sie mit Aglaia, die Griechin war, versuchte.
|