RE: Deirde wird verkauft
Heute ging Saturninus in Begleitung seiner Sklaven Sidonius und Scaevus zum Markt, denn er hatte sich in den Kopf gesetzt, das Buch von Columella über die Landwirtschaft zu erwerben. Sein Buchhändler, der einen kleinen feinen Marktstand besaß, hatte keine Abschrift hier, versprach ihm aber, es in Londinium zu ordern.
Saturninus nickte dem Händler zu, dann ging er ein Stück durch den Bereich, in dem menschliche Ware angeboten wurde.
Der Princeps Officii hatte sich bisher noch keinen Kelten gekauft. Er wollte keinen Kriegsgefangenen im Haus haben. Er legte keinen Wert darauf, Sklaven zu besitzen, die ihn im Grunde hassten. Daher bevorzugte er Vernae, in seinem Haus geborene Sklaven, die sich als Teil der furischen Familia, des Gesindes, fühlten und die Freiheit nie gekannt hatten.
Einer der Händler hatte ein Mädchen oder war es bereits eine Frau? dabei, die die Haltung einer Königin besaß. Sie trug ein auffälliges Gewand mit zwei Spangen über der Schulter. War sie seine Geliebte oder stand sie zum Verkauf?
Saturninus näherte sich, da sah er den Titulus um ihren Hals, und erfuhr durch das Lesen, dass die rothaarige junge Frau tatsächlich eine Sklavin war und an den Mann gebracht werden sollte.
Hinter ihm machten zwei trotz der frühen Stunde bereits Angetrunkene anzügliche Witze über der Sklavin Kenntnisse im Flötenspiel, und der Furius runzelte die Stirn. Die junge Frau hielt den Kopf erhoben, trotz allem.
Saturninus, der keine Toga, aber eine prächtige Tunika mit Goldstickereien am Kragen und den Ärmeln trug, gab seinen Sklaven unmerklich einen kleinen Wink. Sie sollten die Betrunkenen ...bitten, weiterzugehen. Der Geruch nach billigem Fusel beleidigte die Nase des Patriziers. Ob er noch andere Beweggründe hatte, die Männer zu verjagen, behielt er für sich. Auch sich selbst gegenüber.
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