RE: Stella & Sonnwin: Von den Heiligen Quellen ins Ungewisse...
Unsere Reise ging nach Nordosten durch das Keltenland. Ich saß auf Bernjan, und Sonnwin führte das Pferd am Halfter. Der Knecht Durs ging voran. Zuvor kaufte Sonnwin für sich und Durs bei Weberin noch warme Sachen und sagte dann dem schüchternen Mann, es wäre ein Geschenk von mir, darauf er sich mit breitem Lächeln verbeugte und ich lächelte ihn amüsiert an.
Und so bewegten wir uns zukunftsfroh immer weiter, aber dann wurde der Himmel dunkel und es regnete in Strömen und wir ganz nass wurden. Dann hörte der Regen plötzlich auf und die Sonne schien wieder. Wir unterbrachen unsere Reise und Sonnwin machte Feuer, ich habe mich umgezogen und die nassen Sachen an den Ästen zum Trocknen aufgehängt. Dann kuschelte ich mich an meinen Friudel und genoss seine Wärme...
Als wir uns nun etwas erholt und erwärmt haben, ging es weiter und Sonnwin fragte, ob wir nach Insel Hibernia reisen wollten, da sind keine Römer und wir sind dann nicht mehr in Gefahr.
"Es wäre schön, Sonnwin und wir können die Überfahrt bezahlen, aber denkst du nicht, dass der See in dieser Jahreszeit am meisten stürmisch ist und daher gefährlich?", ich schaute ihn fragend an.
Inzwischen begann der Weg beschwerlicher zu werden und dann erreichten wir eine Anhöhe und wir konnten das Meer in der Ferne sehen. Das Land war öde, aber etwas bewaldet und Menschenleer. Und überall waren auf dem Boden kleine Teiche verteilt. Und plötzlich war alles auf einmal verwandelt, als die Sonne durch die Wolken durchbrach und ihre Strahlen sich in diesen kleinen Teichen spiegelten. Es war wie ein Zauber. …
Ich saß hoch zu Ross in einem dunkelblauen keltischen Gewand. Meine offene und wilde, im Wind flatternden Haare, wurden von einem silbernen Stirnreif gehalten, und betrachtete ehrfürchtig diese verwunschene und anmutige Landschaft. Ich lächelte Sonnwin sanft an, der mich ansah, meine Hand nahm und ich verstand ohne Worte, was er mir sagen wollte. Seine kristallblauen Augen strahlten und leuchteten genauso, wie die glänzenden Wasseraugen in den Teichen und ich wusste, mein Germane hat das Land gefunden, das für uns bestimmt war, voller Magie und Faszination, ich drückte seine Hand und sagte mit fester Stimme:
"Ja, wir bleiben hier, mein Friudel..."
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