RE: Saturninus im Reich der Sinne
Ich grinste, als er mich dort küsste, und natürlich nahm ich diesen kleinen Informationsfetzen gerne mit, dass er anscheinend Erfahrungen mit Jünglingen hatte. Die meisten Römer gaben sowas gar nicht erst zu, aber es gab doch einige, die genauso gerne bei Narcissus lagen, wie bei mir. Wenn nicht sogar lieber bei ihm, zumindest ein paar.
“Wie könnte Venus dich nicht erhören? Wo du doch so fleißig zu ihr gebetet hast“, neckte ich ihn ein wenig anzüglich und zog ihn noch für einen letzten, jetzt sanften und liebevollen Kuss zurück, ehe ich ihn aufstehen ließ. Auch ich stand auf und ging zu dem kleinen Tischchen in der Ecke, nahm einen Lappen und goss etwas Wasser darüber, wrang ihn leicht aus und bot ihn ihm an, damit er sich säubern konnte, wenn er wollte. Denn ja, wir waren hier ein sauberes Haus, und viele Gäste legten auf solcherlei Kleinigkeiten gerne wert. Es machte den Unterschied, ob man nur schnell seine Triebe befriedigte, oder ob man kam, um zu genießen und sich wohlzufühlen.
Ich neckte ihn noch ein wenig, als ich mir als Pfand für seine Tunika noch einmal einen Kuss einforderte und ihm dann beim Anziehen half. Dabei plauderte ich ganz beiläufig. “Ich hoffe, du besuchst mich bald noch einmal. Es war sehr schön. Wenn du wirklich vergleichen magst, wessen Hintern weicher ist, kann ich dann auch einmal Narcissus fragen, ob er in dieser schwierigen Entscheidung helfen mag.“ Ich sagte es gänzlich ohne Vorwurf, denn hier musste man sich für so etwas nicht schämen. An der Wand waren sogar Darstellungen mit zwei Männern, nicht ganz so offensichtlich wie die mit Frauen, aber wer sie suchen und bemerken wollte, fand das sicherlich.
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