RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
“Niamh...“, sagte ich mit belegter Stimme und schlechtem Gewissen. Dass sie mich nicht hasste, war schwer zu glauben. Ich hasste mich ja sogar selber, wenigstens ein kleines bisschen, dass ich ihr einfach nicht das geben konnte, was sie wollte. Es war ja nicht so, als wäre das etwas total ungewöhnliches. Gut, einen Mann am liebsten heiraten zu wollen, den man grade erst getroffen hatte, schon, aber so insgesamt, sich verlieben, heiraten, Kinder kriegen, das war das, was man normalerweise eben tat. Nur konnte und wollte ich das eben nicht. Aber das lag nicht an ihr. Nur wie sollte ich das erklären?
Doch sie redete weiter, davon, wie schön es gewesen war. Und ja, vielleicht war ein klitzekleiner, völlig unangebrachter und egoistischer Teil von mir irgendwie auch stolz darauf, so Eindruck hinterlassen zu haben, dass sie nicht genug von mir bekam. Es war ja auch sehr schön gewesen. Aber es war halt auch falsch und ich sollte nicht… oh, aber wenn sie es doch wollte? Und selbst sagte, dass es eben nur das wäre und nicht der ganze verlieben und heiraten und Kinder-Kram? Nein, ich sollte nicht… ich sollte…
Und dann küsste sie mich. Nicht zaghaft, sondern… Meine ohnehin schwache Selbstbeherrschung bröckelte dahin und ich fragte mich selber, ob ich eigentlich blöd war, mich so gegen etwas zu wehren, was mir durchaus sehr gefiel und Spaß machte, wo es mir so freimütig angeboten wurde.
Ich küsste zurück, erst sanft, dann verlangender, und zog sie auf meinen Schoß. Der Boden war hart und kalt und dreckig, und sie sollte da nicht liegen, wenn wir beide uns vereinigten. Das fand ich nicht richtig. Meine Händen fanden ihren Weg unter ihr Kleid. Zum ausziehen war es zu kalt, aber meine Lippen fanden die Stellen an Hals und Ausschnitt, die sie erschauern ließen, während meine Hände unter ihrem Kleid ihr sanftes Fleisch kneteten, streichelten, liebkosten. Als wir beide es wohl nicht mehr aushielten, und nur zu streicheln, zog ich dann auch Tunika und Hose zurecht und sie auf meinen Schoß. Es war schön. Vielleicht auch schön falsch, aber auch sehr schön, und ich tat mein möglichstes dazu, dass es für sie auch schön war.
“Du verdienst so viel mehr, Niamh… So viel mehr…. Das hier sollte keine Höhle sein, sondern ein Haus, mit einem weichen Bett. Ein Feuer, warm und… hell, damit du mich sehen kannst, uns beide sehen kannst. Und… weiche Felle auf dem Bett… oh Ounghus, würd ich dich jetzt gern auf ein weiches Fell drücken“, redete ich Unsinn, während wir dabei waren.
Ich hielt durch, so lange ich irgendwie konnte, und hob sie erst im letzten Moment von mir, um nichts wirklich, wirklich dummes zu tun. Danach hielt ich sie noch eine Weile im Arm, küsste und streichelte sie, und fragte mich, ob ich nun komplett dämlich war oder das richtige getan hatte. “Schlaf gut, Niamh“, sagte ich leise und hoffte, dass sie hiernach nun wirklich in einen wohligen Schlaf finden würde, während ich, obwohl ich nun auch am liebsten schlafen wollte, wachzubleiben versuchte.
Falke
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