(02-27-2023, 09:09 AM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Immer wieder ungeduldig hatte Saturninus nach Serena Ausschau gehalten, obgleich er wusste, dass sie vermutlich erst später kommen würde.
Sie trug ein himmelblaues Gewand und wirkte wie eine kleine Rose; von natürlicher Anmut und am frühen Morgen erblüht. Saturninus ging das Herz auf und er trat neben sie:
"Guten Morgen Lucretia Serena, bereit?", flüsterte er ihr zu:
"Du siehst sehr schön aus, wenn ich dir das sagen darf"
Er hatte unwillkürlich noch die formelle Anrede gewählt. Erst nach der Ringübergabe würde er "Serena" sagen. Und dann immer, solange die Götter ihnen beiden Leben schenkten.
Ich lächelte ein wenig scheu, aber aufgeregt und neugierig zurück und nickte leicht auf die Frage hin. Das Kompliment beantwortete ich mit einem leise gehauchten "Danke" in Saturninus' Richtung, ehe ich mich wieder meinem Onkel und den Gästen zuwandte.
(03-01-2023, 08:22 PM)Manius Claudius Menecrates schrieb: Aus seiner Jugend kannte Menecrates die Hürden, die der Wechsel von der förmlichen zur vertrauten Anrede mit sich brachte, daher lächelte er wissend, als Saturninus zögerte. Die nächste Aussage lenkte aber Menecrates' Aufmerksamkeit auf sein Mündel, das wenig später zu ihnen stieß.
"Nein, mein Kind, ungebührlich lange mussten wir nicht warten, eher im Gegenteil: Wir sind bisher kaum über die Begrüßung hinausgekommen." Er betrachtete Serena und fügte an: "Euch beiden ist die Freude über den heutigen Tag anzusehen, und euch beiden gebührt auch die Aufmerksamkeit der Gäste. Ich hingegen werde und möchte mich im Hintergrund halten."
Ich nickte meinem Onkel gehorsam zu und erwiderte leise: "Ganz wie es dir beliebt, Onkel. Furius Saturninus und ich werden uns um die Gäste kümmern." Damit gesellte ich mich an die Seite meines zukünftigen Gemahls um mich um die ankommenden Gäste zu kümmern.
(02-28-2023, 11:35 AM)Claudia Sabina schrieb: Ich hatte mich umziehen lassen: Ein schlichtes, safrangelbes Kleid mit einer Stickerei am Halsausschnitt und feine Silberohrringe. Das Haar trug ich in einem Nackenzopf.
Als ich Saturninus und Serena dort zusammen stehen sah, dachte ich wieder an Iulius Cato. Das Herz wurde mir schwer.
Sabina war natürlich auch schon hier und das für ihre Verhältnisse recht einfache Kleid und der schlichte Schmuck ließen ihre natürliche Schönheit nur umso mehr glänzen, wie ich fand. Ich winkte ihr überglücklich zu und nahm dann sofort wieder Haltung an, ehe mich die Gäste für hysterisch oder kindisch hielten.
(03-01-2023, 01:48 PM)Marcus Iulius Cato schrieb: Cato setzte sein, seit vielen Jahren erprobtes, Lächeln auf. „Salve werter Saturninus, Salve werte Lucretia Serena, habt Dank für die Einladung. Die Götter mögen ihre schützende Hand über dieses Paar halten. Nehmt meinen Glückwunsch entgegen", damit winkte er seinem Dicken, dieser reichte ihn eine mit Marketerie verzierte Holzkassette, in welcher sich sechs kleine Amphoren befanden. In jeder befand sich, nach einer anderen Blumensorte, duftendes Öl. Mit den Worten: „Dies sei mein Geschenk, an die von dem edlen Furius Auserwählte." Abermals drehte er sich zu seinem Sklaven, dieser überreichte ihm einen Gegenstand der in einem blauen Seidentuch eingeschlagen war. Es war eine Bronzestatuette. Ein Reiter auf einem Pferd. „Möge dies dich stets an deine Vorliebe erinnern und deine Villa verzieren."
Jetzt erst wandte er sich an dem eben vorgestellten Eques Balventius Varro. „Sei auch du gegrüßt werter Eques, ich hoffe auf ein baldiges wiedersehen beim nächsten Rennen.“ Krampfhaft bemühte er sich seinen Blick nicht schweifen zu lassen, denn er meinte im Augenwinkel eine Bewegung gesehen zu haben. Seine Aufmerksamkeit war noch, gezwungener Maßen, bei dem Verlobungspaar.
Nachdem sich der reiche Minenbesitzer Eques Balventius Varro zu uns gesellt hatte, kam auch schon der erste Patrizier und es war niemand anderes als der Militärtribun Iulius Cato höchstpersönlich. Sabina ließ ihn kaum aus den Augen, doch ich musste mich eher zu Freundlichkeit zwingen. Etwas an dem Iulius erweckte mein Misstrauen...vielleicht waren es die kalten Augen, die immer einen grausamen Zug meiner Meinung nach hatten.
Beide Männer begrüßte ich gebührlich, nachdem Saturninus sie angesprochen hatte. Sabinas Blick war mir allerdings nicht entgangen und ich deutete auf meine Verwandte, die in meiner Nähe stand. "Dies ist übrigens meine Base, Claudia Sabina." Hoffentlich würde sie sich nun nicht mehr ausgeschlossen fühlen und an der Unterhaltung teilnehmen können.