Vormittags dürfen die Damen in die Therme
Während die Nachmittage den Männern vorbehalten waren, waren die Thermen am frühen Vormittag für die Damen geöffnet. Accia Prisca nutzte diese Gelegenheit heute, um sich sportlich zu betätigen und vor allen Dingen, für die nötige Körperpflege zu sorgen, da ihre Wohnung über kein Bad verfügte und das waschen an der Waschschüssel nicht ganz denselben Effekt hatte. Außerdem wollte sie andere Mädchen in ihrem Alter kennen lernen, ein paar Freundinnen, damit ihr diese neue Stadt nicht mehr so einsam vorkam.
So ging sie an diesem schönen Morgen mit Miriam in die Therme. Gerne wäre sie gleich ins Warme gegangen, aber Miriam bestand auf körperlicher Ertüchtigung, die natürlich aber nur für Prisca galt und nicht für ihre Amme. Und so suchte sich Prisca ihren Spind, um ihr Kleid hineinzulegen und sich umzuziehen. Die Bilder an den Wänden versuchte sie dabei besser gar nicht erst zu beachten. Im Sommer würde sie zum Sport nur ein Strophum und ein knappes Höschen anziehen, aber jetzt im Winter war das doch ein wenig sehr frisch, weshalb sie eine für ihr Gefühl trotzdem fürchterlich knappe Tunika anhatte, die auch noch fürchterlich eng geschnitten war. Sie ging kaum bis zum Knie, war aus einfachem Leinen mit kurzen Ärmeln und lag fast am Körper an. Aber die Temperaturen, die erst gerade anfingen, frühlingshaft zu werden, bedingten es, etwas anzuhaben, das bei der Ausübung von Sport aber nicht behinderte.
Prisca fröstelte, als sie auf den wirklich riesigen, freien Hof der Palaestra trat und sich umsah. Da waren einmal die Kreise der Ringer und Boxer. Nein, nein, das war gar nichts für sie. Wenn ein paar hübsche, junge Männer da gewesen wären, denen man heimlich zuschauen könnte, dann vielleicht hätte sie sich unauffällig in diese Richtung begeben und gehofft, dass Miriam sie nicht erwischte und an den Ohren wieder weg zog. Aber am Damentag war da natürlich kein fescher, junger Mann dabei, seine Muskeln zu stählen. Nur ein recht dürr aussehender Sklave war mit einem Rechen zugange, um den Sand zu richten. Und dem wollte niemand wirklich dabei zusehen.
Sie ging weiter, wich dabei zwei Läuferinnen aus, die hier ihre Runde zogen und ging zu den Bällen hinüber. Vielleicht fand sich ja jemand,d er mit ihr ein wenig Spielen wollte, entweder ein einfaches Fangspiel, oder mit etwas Glück eine Runde Trigon? Sie war zwar ein wenig aus der Übung, aber Spaß würde es sicher trotzdem machen. Erst einmal nahm sie einen der kleineren Lederbälle und ließ ihn auf den Boden fallen. Plopp. Gut, das war keiner von denen, die zurücksprangen. Sie suchte einen anderen, einen, der ein wenig hüpfte, und fing an, ein wenig vor sich hin zu dribbeln, während sie sich nach jemandem umschaute, der wie sie gerade keinen Partner hatte, oder jemanden, der nach weiteren Mannschaftsmitgliedern suchte. Harpastum war zwar nicht gerade der Sport für feine Damen, aber wenn man unter sich war, konnte man das schon mal zum Spaß machen – mit etwas weniger rempeln als bei den Männern, versteht sich.
Sim-Off: Falls die Damen Lust auf etwas körperliche Ertüchtigung und anschließend ein warmes Bad haben, jeder darf sich gerne anschließen.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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