Asarea machte mir ja wirklich ein wenig Sorgen. Sie war so still und zurückhaltend. Dabei hatte sie doch gar nichts zu befürchten, wenn ich bei ihr war. Ich würde schon dafür sorgen, dass ihr niemand etwas antat. Vielleicht änderte sich das ja jetzt, wenn der hübsche rothaarige Bengel sich zu uns setzte. "Oh hast du gehört Liebes, wir haben einen waschechten Wagenlenker vor uns! Aber bitte, setz dich doch! Jetzt hast du mich nämlich richtig neugierig gemacht!" Das war ja jetzt interessant, dass es hier am Arsch der Welt tatsächlich Wagenrennen gab! Diese Erkenntnis hatte wirklich etwas Beruhigendes. Der Zivilisation weicht die Wildnis!
"Dein Dominus heißt Furius Saturninus? Und er organisiert hier Wagenrennen? Interessant! Ich dachte, hier gabe es nur ein Legionäre und ein paar blutrünstige Barbaren." Das war natürlich heillos übertrieben! In den letzten vierunddreißig Jahren, seitdem der göttliche Claudius begonnen hatte, diese von allen Göttern verlassene Insel zu erobern, schien doch langsam nun auch die Zivilisation Einzug zu halten. "Und dein Dominus lebt auch auf diesem Landgut? Ich würde ihn gerne mal kennenlernen. Und dir würde ich auch gerne einmal zuschauen, wie du dich so machst als Wagenlenker. In Rom gehörten die Rennen zu meinem Lieblingszeitvertreib musst du wissen! Sagt dir zufällig Eutychus von den Blauen etwas? Ein hervorragender Lenker! Im letzten Jahr hat er fast alle großen Rennen gewonnen. Ein Jammer, dass ich ihn dieses Jahr nicht sehen werde!" Nun ja, dafür gab es ja aber hier Frowin!
Als der Schönling mich dann auf meinen Bruder ansprach, war fast meine ganzer gute Laune dahin. Varro, der alte Streber hatte sich hier bereits auch schon einen Namen gemacht. Nicht dass ich etwa eifersüchtig war! Der Kerl nervte mich einfach nur!
"Balventius Varro ist mein Bruder. Unser Vater hat mich hergeschickt, um ihm ein wenig unter die Arme zu greifen," erzählte ich breitspurig, zumal mein Bruder nicht zu meinen favorisierten Gesprächsthemen zählte.