Die hintere Ecke des Schankraums war gerade gut genug für meine Süße und mich. Die jungen Soldaten nebenan juckten mich nicht. Sie waren ausgelassen und vielleicht auch ein bisschen laut. Aber ich gönnte ihnen ihren Spass. Sollten sie nur ihren freien Tag feiern. Solange sie meine ancilla nicht anfassten, denn das durfte nur ich! Nach den ersten paar Bechern Wein stimmte ich vielleicht sogar in ihr Gegröhle mit ein.
~~~
| Asarea Asarea saß ein wenig verschüchtert neben ihrem Dominus auf einer Holzbank. Von der langen Reise war sie ganz müde. Am liebsten hätte sie darauf verzichtet, erst noch in der Taberna einzukehren. Sie sehnte sich nach Ruhe und einem Bett, in dem sie sich ausstrecken konnte. Auch wenn es das Bett ihre Dominus war. Ihr machten die jungen ausgelassenen Soldaten neben ihr Sorgen. Sie hoffte einfach darauf, dass Scapula nicht zulassen würde, dass ihr irgendjemand etwas antat. Eigentlich war er ein guter Dominus. Er hatte eben viele Flausen im Kopf, aber er wusste auch, was er an ihr hatte. Als Beweis seiner Zuneigung hatte er ihr kurz vor der Abreise aus Rom einen Armreif in Form einer sich windenden Schlange geschenkt, auf dessen Innenseite sich eine Gravur befand: 'DOMINUS ANCILLAE SUAE' - Vom Herrn für seine Sklavin.
~~~
Wir saßen schon eine Weile bis die Wirtin kam und uns begrüßte. Sie trug wenigstens einen ordentlichen römischen Namen - Iuventia Fabata. Das ließ darauf hoffen, hier auch einen einigermaßen genießbaren Wein zu bekommen. Das Gesöff, welches man hierzulande trank, war mir sehr zuwider.
"Salve Frau Wirtin! Bring uns doch bitte eine Kanne Wein und für meine Kleine hier einen Becher mit Birnensaft!" Süßes für die Süße! Ach, meine kleine Sklavin war wirklich zum anbeißen. Wie sie da so saß! Wie ein verängstigtes Kaninchen, dass gleich gefressen werden sollte. Das machte mich schon wieder ganz wuschig.